Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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torium erst am 4. Rovember in vollem Umfange endigen zu lassen. 
(Freis. Ztg., 30. Sept.) 
Abermals vier englische Dampfer von der „Emden“ versenkt. 
London, 30. September. Die Admiralität gibt bekannt, daß 
während der letzten Tage der Kreuzer „Emden“ im Indischen Ozean die 
Dampfer „Tumerico“, „Kinglud“, „Riberia" und „Toyle“ weggenommen 
und in den Grund gebohrt und ein Kohlenschiff weggenommen hat. 
Die Bemannungen der Schiffe wurden auf dem Dampfer „Eyfedale“, der 
ebenfalls genommen, aber freigelassen wurde, nach Colombo gebracht, wo 
sie gestern früh eintrafen. (Freis. Ztg., 30. Sept.) 
Der Krieg in Otstasien. 
W. T. B. veröffentlicht folgendes: 
Tokio, 29. September. (Meldung des „Reuterschen Bureaus“.) 
Die Japaner haben am Sonntag die Deutschen fünf Meilen von Tsingtau 
entfernt angegriffen. 
Tokio, 29. September. Eine amtliche Mitteilung besagt: Bei 
ihrem Landangriff auf die nächsten Umgebungen von Lingtao hatten die 
Japaner drei Tote und zwölf Verwundete. 
Französische Greueltaten. 
W.T. B. Großes Hauptquartier, 30. September. Der Generalstabs- 
arzt der Armee und Chef des Feldsanitätswesens von Schjerning hat 
Seiner Majestät folgende Meldung erstattet: 
„Vor einigen Tagen wurde in Orchies ein Lazarett von Franktireurs 
überfallen. Bei der am 24. September gegen Orchies unternommenen 
Strafexpedition durch Landwehrbataillon 35 stieß dieses auf überlegene 
feindliche Truppen aller Gattungen und mußte unter Verlust von acht 
Toten und 35 Verwundeten zurück. Ein am nächsten Tage ausgesandtes 
bayerisches Pionierbataillon stieß auf keinen Feind mehr und fand Orchies 
von Enwohnern verlassen. Im Orte wurden 20 beim Gefecht am vorher- 
gehenden Tage verwundete Deutsche grauenhaft verstümmelt aufgefunden. 
Ohren und Nasen waren ihnen abgeschnitten und man hatte sie gurch Ein- 
führen von Sägemehl in Mund und Nase erstickt. Die Richtigkeit des 
darüber aufgenommenen Befundes wurde von zwei französischen Geistlichen 
unterschriftlich bestätigt. Orchies wurde dem Erdboden gleichgemacht.“ 
Günstige Kriegslage für Deutschland und Oesterreich. 
Amtlich wird verlautbart: Wien, 30. September. 
Das K. und K. Armeeoberkommando hat nachstehenden Armeebefehl 
erlassen: „Die Situation ist für uns und für das verbündete deutsche 
Heer günstig. Die russische Offensive ist im Begriff zusammenzubrechen. 
Gemeinsam mit den deutschen Truppen werden wir den Feind, der bei 
Krasnik und Zamosc, bei Insterburg und Tannenberg geschlagen wurde, 
neuerdings besiegen und vernichten. Gegen Frankreich drang die deutsche 
Hauptmacht unaufhaltsam tief in das feindliche Gebiet ein. Ein neuer 
großer Sieg steht dort bevor. Auf dem Balkankriegsschauplatz kämpfen wir 
gleichfalls in Feindesland. Der Widerstand der Serben beginnt zu er- 
lahmen. Innere Unzufriedenheit, Aufstände, Elend und Hungersnot be- 
drohen unsere Feinde im Rücken, während die Monarchie und das ver- 
bündete Deutschland einig und in starker Zuversicht dastehen, um diesen
	        
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