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schen Angriffs gegen die Südküste des Kanals. Dieser Umstand ist von
wesentlicher Bedeutung. Er bildet den Beweis dafür, daß Frankreich wie
Belgien den britischen Kanalinteressen geopfert werden.
Acland behauptet, Belgien sei nicht von England angespornt worden.
Wir verweisen ihn auf Aktenstücke der englischen Regierung. Nach Nr. 153
des englischen Weißbuches erbat die belgische Regierung die diplomatische
Intervention der englischen Regierung zum Schutz der Integrität Belgiens.
Nach Nr. 155 antwortete England mit der Aufforderung, Belgien solle sich
mit allen Mitteln, über die es verfüge, etwaigen Versuchen Deutschlands
widersetzen, Belgien zur Preisgabe seiner Neutralität zu bewegen. Gleich-
zeitig versprach England Hilfe. Damit ist die Anspornung Belgiens durch
England erwiesen.
. Die Frage des Botschafters Fürsten Lichnowsky an Grey, ob dieser die
Neutralität Englands versprechen könne, falls Deutschland die Neutralität
Belgiens zusichere, war eine dienstliche Frage. Die deutschen Botschafter
sind in solchen Fällen das Sprachrohr ihrer Regierung. Glaubte Grey,
daß der Botschafier diese Frage nur für seine Person stellte, so war es
für den britischen Staatssekretär, bei aufrichtigem Friedenswillen, um so
leichter, eine Zusicherung über Englands Neutralität zu geben. Grey ist
aber dieser Zusicherung. auch in der unverfänglichen Form einer persön-
lichen Rückäußerung auf eine persönliche Frage, ausgewichen. Er wollte
sich nach keiner Seite binden; es fehlte ihm auch der Wille zum energischen
Handeln, vor allem zu einer ernstlichen Einwirkung auf Rußland. Diese
absichtliche Unentschlossenheit in der Haltung Englands ist für den Ausbruch
des Krieges verantwortlich, nicht ein Mangel an Friedenswillen bei der
deutschen Politik, geschweige eine deutsche Militärpartei, an die englische
Minister nur auf Grund ihrer gänzlichen Unkenntnis deutscher Verhältnisse
glauben können.
Nach einer Londoner Meldung hat der britische Premierminister
Asquith in einer Ansprache in Cardiff erklärt:
„Unsere Regierung richtete 1912 eine Mitteilung an die deutsche
Regierung über unsere künftehen Beziehungen zu Deutschland. In dieser
Mitteilung wurde erklärt, daß England Deutschland nicht angreifen, noch
einen Angriff auf Deutschland unterstützen werde, den Deutschland nicht
herausforderte. Dies genügte der deutschen Politik nicht. Deutschland
wünschte, daß wir noch weitergehen und uns zur Wahrung strengster
Neutralit verpflichten sollten, für den Fall, daß Deutschland sich in einem
Kriege befände. Auf dieses Ersuchen konnte nur eine Antwort erfolgen,
und die englische Regierung gab sie.“
Diese „Enthüllung" des Herrn Asquith ist zeitgemäß. Englands Be-
teiligung an dem gegenwärtigen Kriege, der nicht von Deutschland, sondern
von Rußland provoziert worden ist, beweist, wie richtig die deutsche Regie-
rung den Wert englischer Zusicherungen einschätzte, indem sie die damalige
Erklärung der englischen Regierung als ungenügend ansah. Die Aeuße-
rung des englischen Premierministers wirft aber auch wieder ein bezeich-
nendes Licht auf die Behauptung der englischen Regierung, daß lediglich
die Verletzung der belgischen Neutralität durch Deutschland das Eingreifen
Englands in den Krieg herbeigeführt habe. Wenn, nach den bekannten
Erklärungen Sir. E. Greys im Unterhause und dem Fürsten Lichnowsky
gegenüber, Zweifel in diesem Punkte überhaupt noch bestehen konnten,
so erfährt nunmehr die Welt auch noch aus dem Munde der kompetentesten