heißen, ebensowenig das große Geschrei der Belgier über angeblich von
deutschen Truppen verübte Greueltaten. Ein bestdiszipliniertes Heer wie
das deutsche, begeht keine solchen Scheußlichkeiten und zerstört keinerlei
Werte ohne Not. Dafür bürgt die deutsche Kultur und der tiefe ernste Geist
der Nation. Die großen Ereignisse haben das deutsche Volk gerüstet, einig
und stark gefunden, gebe Gott, daß seine gewaltige Kräfteentfaltung uns
vor russischen und anderen zweifelhaften Segnungen bewahre.“
(Deutsche Tagesztg., 7. Oktober.)
Der gestrige französische Kriegsbericht.
W.T. B. Paris, 7. Oktober. Der amtliche Schlachtbericht von
gestern abend 11 Uhr besagt:
Die Kennzeichen der Lage sind noch immer dieselben. Auf unserem
linken Flügel nördlich der Oise wird der Kampf immer heftiger. Im Zen-
trum herrscht verhältnismäßige Ruhe. Auf dem nördlichen Teile der
Maashöhen haben wir etwas Terrain gewonnen.
Die Beschiehung von Antwerpen.
W.T. B. London, 7. Oktober. Die Zeitungen enthalten einen
amtlichen Bericht aus Antwerpen von gestern abend 10 Uhr, daß die Be-
schießung unmittelbar bevorstehe. Diejenigen, welche die Stadt zu ver-
lassen wünschen, werden ersucht, nunmehr abzureisen. Die Beschießung
wird keinen Einfluß auf die Verteidigung der Stadt haben, welche bis
aufs äußerste fortgesetzt werden soll.
Weitere Erfolge gegen die Russen.
Eine amtliche Meldung auf Hußt besagt: Die österreichisch-ungarischen
Truppen stehen seit Montag mittag bei Tecsoe mit den Russen im heftigen
Kampf. Den Russen wurden ihre Positionen entrissen. Bei Koeroessalva
fand ebenfalls ein heftiger Kampf statt und endete mit einem vollstän-
digen Siege. Die Russen wurden vernichtet oder gefangen. Hier bildeten
2000 polnische Legionäre die Vorhut.
Die Aufhebung der Dardanellensperre endgültig abgelehnt.
Wien, 7. Oktober. Wie das „Volksblatt meldet, hat die Türkei
nach Zurückziehung der englisch-französischen Flotte aus den türkischen
Gewässern die geforderte Aufhebung der Dardanellensperre endgültig
und für die ganze Dauer des Krieges abgelehnt.
Die Staatshilfe für Ostpreußen.
ch De rlin, 7. Oktober. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“
reibt:
In der Presse wird von dem Gerücht Notiz genommen, daß von der
Staatsregierung bei der bevorstehenden Landtagstagung 15 Millionen
Mark zur Unterstützung Ostpreußens angefordert werden sollen. Tat-
sächlich sind von der Staatsregierung alsbald 15 Millionen Mark zur
Linderung der ersten Not in Ostpreußen bereitgestellt worden, die beim
Landtage zu beantragenden Mittel für Ostpreußen werden sich aber ganz
beträchtlich höher, nämlich auf mehrere hundert Millionen Mark, be-
laufen.