Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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alle Maßregeln getroffen, um die Handhabung der Neutralität zu sichern. 
Das belgische Heer ist mobil gemacht und wird die seit langer Hand aus- 
gewählten strategischen Punkte besetzen, um die Verteidigung des Landes 
und die Achtung vor seiner Neutralität zu sichern. Die Forts von Ant- 
werpen und die Forts an der Maas find in Verteidigungszustand gesetzt. 
Es ist kaum nötig, Herr Gesandter, den Zweck dieser Maßregeln be- 
sonders zu betonen. Sie verfolgen keinen anderen Zweck, als Belgien 
instand zu setzen, seinen internationalen Verpflichtungen nachzukommen. 
Diese Maßnahmen sind selbstverständlich weder durch die Absicht, an dem 
Streit teilzunehmen (1), noch durch ein Mißtrauen gegen irgend jemand 
hervorgerufen worden. (I) « 
In Erfüllung der mir gegebenen Order habe ich die Ehre Eurer 
Exzellenz eine Kopie der Erklärung der Königlichen Regierung zu über- 
mitteln und sie zu ersuchen, davon Akt zu nehmen. Eine gleiche Mittei- 
lung ist den anderen Schutzmächten der belgischen Neutralität zuge- 
gangen.“ 
Ein Brief vom 31. Juli an die Gesandten in Berlin, Paris und 
London handelt von der Erklärung des französischen Gesandten, daß 
Frankreich die belgische Neutralität nicht antasten wird. Der Brief 
lautet: 
„Der französische Gesandte hat mir ein Havas-Telegramm gezeigt, 
das die Verhängung des Kriegszustandes in Deutschland ankündigte, und 
mir dabei folgende Erklärung gegeben: 
„Ich benutze die Gelegenheit, um Ihnen zu erklären, daß kein Ein- 
fall französischer Truppen in Belgien stattfinden wird, selbst wenn an- 
sehnliche Truppen an den Grenzen Ihres Landes zusammengezogen 
würden. Frankreich will die Verantwortung nicht auf sich nehmen, 
Belgien gegenüber die erste feindselige Handlung zu vollbringen. Vor- 
schriften in diesem Sinne werden den französischen Behörden gegeben 
werden.“ 
Ich habe Herrn Klobukowski für seine Mitteilung gedankt und habe 
ihm bemerkt, daß wir stets das größte Vertrauen gehabt haben in die 
Ehrlichkeit, mit der unsere beiden Nachbarstaaten ihren Verpflichtungen 
uns gegenüber nachkommen würden. 
Wir haben auch allen Grund, zu glauben, daß die Haltung der deut- 
schen Regierung der der französischen Regierung gleich sein wird.“ 
Eine weitere Depesche vom 31. Juli an die Gesandten in Berlin, 
Paris und London macht Mitteilung von einer Erklärung des englischen 
Gesandten, daß man in Frankreich und Deutschland angefragt habe, ob 
beide Länder bereit seien, die belgische Neutralität zu wahren. Gleich- 
zeitig wird dabei mitgeteilt, daß der englische Gesandte geäußert habe, 
Sir Edward Grey nehme an, daß Belgien sein Möglichstes tun werde, 
um seine Neutralität zu wahren. Im Anschluß daran schreibt Davignon 
an die Gesandten: „Ich habe immer und immer wieder versichert, daß 
unser Heer, das durch die jüngste Reform ansehnlich vergrößert ist, uns 
instand setzt, uns kräftig zu verteidigen im Falle eines Angriffs auf unser 
Grundgebiet.“ 
Noch am selben Tage teilt Herr Davignon den belgischen Gesandten 
in Berlin, Paris und London ein Gespräch mit, das Baron van der Erst, 
Generalsekretär des Auswärtigen Amtes, mit dem deutschen Gesandten,
	        
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