Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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von diesen am 9. und. 10. ückgeschlagen. Auch ein Umfassungsversuch 
der Russen über S“ wind wurde abgewiesen, dabei wurden 1000 Russen 
zu Gefangenen gemocht. " 
In Südpolen erreichten die Spitzen unserer Armeen die Weichsel. 
Bei Grojez südlich Warschau fielen 2000 Mann des 2. sibirischen 
Armeekorps in unsere Hände. 
Russische amtliche Nachrichten über einen großen russischen Sieg bei 
Augustow—Suwalki sind Erfindung. Wie hoch die amtlichen russischen 
Nachrichten einzuschätzen sind, zeigt die Tatsache, daß über die gewaltigen 
Niederlagen bei Tannenberg und Insterburg keine amtlichen russischen 
Mitteilungen veröffentlicht sind. 
Eine neue Seemannstat der „Königsberg“. 
Amsterdam,, 11. Oktober. (W.T. B.) 
Aus Sabang (Nordsumatra) meldet das „Handelsblad“: Ein 
deutsches Schiff brachte drei Offiziere und die Mannschaften des Schiffes 
„City of Westminster“ hier ein, das vom Kreuzer „Königsberg“" im 
Indischen Ozean versenkt wurde. 
Siegreiches Vordringen der Oesterreicher. 
Amtlich wird verlautbar: 
11. Oktober mittags. Unser rasches Vorgehen an dem San hat 
Przemysl von der feindlichen Umklammerung befreit. Unsere Truppen 
rücken in die Festung ein. Wo sich die Russen noch stellten, wurden sie 
angegriffen und geschlagen. Bei ihrer Flucht gegen die Flußübergänge 
von Sieniawa und Lezajk fielen massenhafte Gefangene in unsere Hände. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes 
v. Hoefer, Generalmajor. 
Die Flucht der drei englischen Marinebrigaden von Antwerpen. 
Eine Brigade durch die Deutschen nach Holland 
gedrängt, zweinach Ostende geflohen. 
Rotterdam,, 11. Oktober. 
Die britische Admiralität gibt laut telegraphischer Meldung aus 
London folgendes bekannt: Auf Ersuchen der belgischen Regierung sind 
Marinetruppen abgeschickt worden, um in der letzten Woche an der Ver- 
teidigung Antwerpens teilzunehmen. Sie bestanden aus einer Brigade 
Seesoldaten, zwei Brigaden Matrosen und einer geringen Anzahl schwerer 
Schiffsgeschütze. Das belgische Heer und die Marinebrigade verteidigten 
die Nethelinie erfolgreich bis zum 5. Oktober. Dienstag abend aber 
wurden die Belgier auf dem rechten Flügel und die Seesoldaten zum Zu- 
rückweichen genötigt. Die Verteidigung zog sich auf die inneren Forts 
zurück. Dadurch kam der Feind in die Lage, Batterien aufzustellen und 
die Stadt zu beschießen. Die Briten verloren dank dem Schutz durch 
Laufgräben keine dreihundert Mann von achttausend. Die Verteidigung 
hätte länger fortgesetzt werden können, aber nicht so lange, bis Verstär- 
kungen zum Entsatz hätten herankommen können. Donnerstag begann 
der Feind seinen starken Druck auf die Verbindungslinie bei Lokeren 
auszuüben. Durch die Uebermacht wurden die Belgier ständig zurück- 
gedrängt. Unter diesen Umständen beschloß nunmehr der englische Be-
	        
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