Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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entsende heute abend Tatischeff mit Instruktionen. Die jetzt in Kraft 
tretenden militärischen Maßnahmen sind schon vor 5 Tagen beschlossen 
worden, und zwar aus Gründen der Verteidigung gegen die Vorbereitungen 
Oesterreichs. Ich hoffe von ganzem Herzen, daß diese Maßnahmen in keiner 
Weise Deine Stellung als Vermittler beeinflussen werden, die Ich sehr hoch 
anschlage. Wir brauchen Deinen starken Druck auf Oesterreich, damit es 
zu einer Verständigung mit uns kommt. dej. Nicolaus. 
UAnlage 24. 
Telegramm des Reichskanzlers an den Kaiserlichen Botschafter in Peters- 
burg vom 31. Juli 1914. Dringend. 
Trotz noch schwebender Vermittlungsverhandlungen und obwohl wir 
selbst bis zur Stunde keinerlei Mobilmachungsmaßnahmen getroffen haben, 
hat Rußland ganze Armee und Flotte, also auch gegen uns mobilisiert. 
Durch diese russischen Maßnahmen sind wir gezwungen worden, zur Siche- 
rung des Reichs die drohende Kriegsgefahr auszusprechen, die noch nicht 
Mohbilisierung bedeutet. Die Mobilisierung muß aber folgen, falls nicht 
Rußland binnen 12 Stunden jede Kriegsmaßnahme gegen uns und Oester- 
reich-Ungarn einstellt und uns hierüber bestimmte Erklärung abgibt. Bitte 
dies sofort Herrn Sazonow mitteilen und Stunde der Mitteilung drahten. 
  
  
Anlage 25. 
Telegramm des Reichskanzlers an den Kaiserlichen Botschafter in Paris 
vom 31. Juli 1914. Dringend. 
Rußland hat trotz unserer noch schwebenden Vermittelungsaktion und 
obwohl wir selbst keinerlei Mobilmachungsmaßnahmen getroffen haben, 
Mobilmachung seiner gesamten Armee und Flotte, also auch gegen uns, ver- 
fügt. Wir haben darauf drohenden Kriegszustand erklärt, dem Mobil- 
machung folgen muß, falls nicht Rußland binnen 12 Stunden alle Kriegs- 
maßnahmen gegen uns und Oesterreich einstelle. Die Mobilmachung be- 
deutet unvermeidlich Krieg. Bitte französische Regierung fragen, ob fie in 
einem russisch-deutschen Kriege neutral bleiben will. Antwort muß binnen 
18 Stunden erfolgen. Sofort Stunde der gestellten Anfrage drahten. 
Größte Eile geboten. 
Anlage 26. 
Telegramm des Reichskanzlers an den Kaiserlichen Botschafter in Peters- 
burg vom 1. August 12,52 p. m. Dringend. 
Falls die Russische Regierung keine befriedigende Antwort auf unsere 
Forderung erteilt, so wollen Euere Exzellenz ihr heute Nachmittags 5 Uhr 
(mitteleuropäische Zeit) folgende Erklärung überreichen: 
Le Gouvernement Impérial s’est efforcé des les debuts de la 
crise de la mener à une solution pacifigue. Se rendant à un desir 
qdue lui en avait été exprimé par Sa Majesté IEmpereur de Russie, 
Sa Majesté IEmpereur d’Allemagne d’accord avec I/Angleterre Etait 
appliquse 4 accomplir un röle médiateur aupres des Cabinets de 
Vienne et de St. Pétersbourg, lorsque la Russie, sans en attendre 
le résultat, procéda à la mobilisation de la totalite des ses forces 
de terre et de mer. 
 
	        
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