Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Der Präsident verlas ein von der serbischen Skuptschina übersandtes 
Sympathietelegramm und seine Antwort darauf, in der er der tapferen (1) 
serbischen Nation den Gruß Frankreichs ausgesprochen habe. Darauf wurde 
die Sitzung aufgehoben. 
König Ludwig über den Krieg mit England. 
München, 5. August. Die „Münchener Neuesten Nachrichten“ erfahren 
von autoritativer Seite: 
„Als Seine Mojestät der König erfuhr, daß England den Krieg an 
Deutschland erklärt habe, sagte er: „Ein Feind mehr und damit ein Grund 
mehr, uns bis zum letzten Atemzug zusammenzuschließen. Unsere Sache ist 
gerecht:; Gott wird uns nicht verlassen.“ 
Schliehung der Dardanellen. 
Konstantinopel, 5. August. Es wird amtlich bestätigt, daß die Darda- 
nellen und der Bosporus geschlossen worden sind, doch können Handels- 
schiffe mit Hilfe von Lotsen die Meerengen passieren. 
Neutralität Rumäniens. 
Bukarest, 4. August. Extrablätter melden, daß der heutige Kronrat in 
Sinaja die Neutralität Rumäniens beschlossen hat. 
Neutralität der Schweiz. 
Bern, 4. August. Die schweizerische Regierung erläßt morgen an die 
Kriegführenden und an die Signatarmächte des Pariser Vertrages eine 
motivierte Notifikation der Neutralität. 
Neutralität der Union. 
Walhington, 4. August. Der Präsident Wilson hat die Neutralitäts- 
erklärung der Vereinigten Staaten von Nordamerika erlassen. 
Aufruf der Deutsch-Amerikaner. 
New Vork, 4. August. Der Präsident des Deutsch-Amerikanischen 
Nationalbundes erklärt in einem Aufrufe: 
„In dieser schweren Zeit Deutschlands ist es Pflicht, daß wir Deutsch- 
Amerikaner fest und treu zusammenstehen. Die Exekutive des National= 
bundes ist auf der Wacht für die besten Interessen des Deutschtums, für die 
beste Art und Weise der Bewahrung des deutschen Namens gegen die Ge- 
hässigkeit und Unwissenheit einer Minderheit in unserem eigenen Lande.“ 
Der Aufruf regt an, überall Sammlungen zu veranstalten. 
Washington, 5. August. Das Rote Kreuz hat beschlossen, seine Dienste 
allen kriegführenden Nationen anzubieten. 
Der Kaiser an das deutsche Heer und die deutsche Marine. 
kuIstoiler Wilhelm hat folgenden Aufruf an die deutsche Wehrmacht 
erlassen: 
Nach dreiundvierzigjähriger Friedenszeit rufe Ich die deutsche wehr- 
fähige Mannschaft zu den Waffen. 
Unsere heiligsten Güter, das Vaterland, den eigenen Herd, gilt es 
gegen ruchlosen Ueberfall zu schützen. 
Feinde ringsum! Das ist das Kennzeichen der Lage. Ein schwerer 
Kampf, große Opfer stehen uns bevor. 
Ich vertraue, daß der alte kriegerische Geist noch in dem deutschen
	        
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