Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Versuch, die Eisenbahn bei Wesel zu zerstören, schon gestern herabgeschossen. 
Mehrere andere französische Flugzeuge sind gestern über dem Eifelgebiet 
zweifelsfrei festgestellt. Auch diese müssen belgisches Gebiet überflogen 
haben. Gestern warfen französische Flieger Bomben auf Bahnen bei Karls- 
ruhe und Nürnberg. 
Frankreich hat uns somit in Kriegszustand versetzt. Bitte Euere 
Exzellenz, vorstehendes heute nachmittag 6 Uhr dortiger Regierung mitzu- 
teilen, Ihre Pässe zu fordern und nach Uebergabe der Geschäfte an die 
Amerikanische Botschaft abzureisen.“ 
Elückwunsch der Armee an die Kaiserliche Marine. 
Das „Militär-Wochenblatt“ veröffentlicht folgenden Elückwunsch: 
Auch England wider uns! Hätte uns Albion nicht den Fehdehandschuh 
bingeworfen, so würde die Kaiserliche Marine, während die Armee in schwe- 
rem Kampf nach zwei Fronten stehen muß, zitternd vor Ungeduld gefragt 
haben: „Und wir?“ , 
Die Antwort auf diese Frage ist jetzt gelöst. Unsere Marine geht mit 
dem mächtigsten Gegner zur See, den die Welt bisher kannte, zum Tanze. 
Während die alte Armee eine lange, glorreiche Geschichte in dicken 
Bänden zu perzeichnen hat, ist von der jungen Kaiserlichen Marine bisher 
nur das Vorwort geschrieben, das einzelne glänzende Waffentaten enthält. 
Jetzt aber schlägt sie das Hauptbuch auf und setzt an, in ihm ihre Taten 
mit eisernem Griffel niederzuschreiben, die brave „Augsburg“ hat das erste 
Kapitel begonnen. 
Daß die Flagge nur finken, aber niemals niedergeholt werden kann, 
weiß jeder Deutsche. 
Die Armee ist stolz auf ihre junge Schwester im Hinblick auf die kom- 
menden Tagel 
Glückauf zur großen Feuerprobel 
Ran an den Feind!“ 
Tapans abwartende Haltung. 
W.T.B. Tokio, 8. August. Mit Rücksicht auf das englisch-zapanische 
Bündnis hat Japan keine Neutralitätserklärung erlassen. Seine Haltung 
wird von den Ereignissen auf den Meeren des fernen Osten abhängen. 
Schweden und Norwegen sichern sich gegenseitige Neutralität zu. 
W.T.B. Stockholm, 8. August. Da zwischen bestimmten fremden Mäch- 
ten Krieg ausgebrochen ist, haben die Regierungen Schwedens und Nor- 
wegens durch eine Proklamation erklärt, daß sie beiderseits fest entschlossen 
sind, während dieses Kriegszustandes jeder für sein Teil bis zur äußersten 
Grenze Neutralität zu beobachten. Ferner haben die beiden Regierungen 
verbindliche Zusicherungen ausgetauscht, um zu verhindern, daß der in 
Europa herrschende Kriegszustand zu feindlichen Maßnahmen einer der 
beiden Mächte gegen die andere führen könnte. 
Vermehrung der englischen Armee um eine halbe Million. 
W.T. B. London, 7. August. Im Unterhause erbat Premierminister 
Asquith im Namen des Kriegsministers Kitchener die Vollmacht, die Armee 
um eine halbe Million Mann zu vermehren. (Beifall.) 
W.T.B. Das Ackerbauamt gibt bekannt, daß sich Lebensmittel für fünf 
Monate im Lande befinden. 6
	        
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