dieser, er sel damals dabeigewesen, als der Fürst nach Unterzeichnung
des Berliner Vertrages in das Auswärtige Amt gekommen und von
den dort versammelten Beamten die Glückwünsche entgegengenommen
habe. Darauf habe der Fürst sich emporgereckt und geantwortet:
„Jetzt fahre ich Europa vierelang vom Bock!“ Der Herr bemerkte
dazu: da habe der Fürst sich gelrrt, denn damals drohte schon an
Stelle der russo-preußtschen Freundschaft die russo-französische zu ent-
stehen, also zwei Pferde waren aus dem Btererzug schon heraus.
Disraeli's Staatskunst hatte aus Bismarcks ehrlichem Maklertum
in den Augen Nußlands die Vermsttelung eines anglo-österreichischen
Sieges über Rußland gemacht.
Trotz mancher Verschiedenheit unserer Auffaffungen blieb der Fürst
mir freundlich und gewogen, und trotz dem großen Altersunterschiede
bildete sch ein angenehmes Berhältnis zwischen uns, da ich, wie die
ganze Generatton, ein glühender Bewunderer des Fürsten war und
durch meinen Eifer und meine Offenheit sein Vertrauen gewonnen
hatte und es niemals getäuscht habe.
Während des Kommandos zum Auswärtigen Amt hielt mir u. a.
Gehelmrat Raschdau Vorträge über Handelspoliik, Kolonten usw.
Dabet wurde ich schon damals auf unsere Abhängigkeit von England
aufmerksam, die darauf beruhte, daß uns eine Flotte fehlte und Helgo-
land in englischen Händen war. Man beabsichttgte zwar unter dem
Druck der Notwendigkeit eine Erwesterung der kolonialen Erwer-
bungen, aber alles konnte nur mit Erlaubnis Englands geschehen.
Das war schwierig und für uns eigentlich unwürdig.
Das Kommando zum Auswärtigen Amt hatte für mich eine
große Unannehmllchkeit gezeftigt. Meine Eltern standen dem Fürsten
Bismarck nicht sehr freundlich gegenüber und verdachten es dem
Sohne, In seine Kreise eingetreten zu sein. Man befürchtete Be-
einflussung gegen die Eltern, Hpperkonservativismus und wie die Ge-
fahren alle hleßen, die von Ohrenbläsern aller Art aus England wie
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