Bemerkung: „Im Ortent sind alle Leute, die das Hemd außerhalb
der Hose kragen, anständige Menschen, sobald sie es hineinstecken und
noch elnen Halsorden dazu haben, sind es Schweinehunde.“
Von Petersburg aus habe ich wiederholt meinem Großvater wie
dem Fürsten Bertcht erstattet. Selbstverständlich schilderte ich nach
bestem Wissen die Eindrücke, die sch empfing. Es war mir vor allem
klar geworden, daß die alten russo-preußischen Bezfehungen und Ge-
fühle doch stark erkaltet und nicht mehr in dem Maße vorhanden
waren, wie der Katser und der Fürst in ihren Gesprächen es voraus-
gesetzt hatten. Nach meiner Rückkehr bin ich von melnem Großpvater
und auch vom Fürsten für meine schlichte, klare Berichterstattung belobt
worden, was um so erfreulicher für mich war, als mich das Gefühl be-
drückte, daß ich in manchem die hohen Herren hatte enttauschen müssen.
Im Jahre 1886, Ende August, Anfang September, nach der
letzten Gastelner Zusammenkunft Katser Wilhelms des Großen und
Bismarcks mit Kalser Franz Joseph, bei der ich auf Befehl meines
Großvaters zugegen war, wurde mir der Auftrag zutefl, dem Kaiser
Alexander III. persönlich Mitteilung von den Absprachen in Gastein
zu machen und mit dem Jaren die das Mittelmeer und die Türkei
betreffenden Fragen zu behandeln. Der Fürst gab mir seine Instruk-
tionen, die vom Katser Wilhelm sanktiontert waren. Ste betrafen be-
sonders den Wunsch Rußlands, nach Stambul zu gehen, dem der
Fürst keine Schwierigkekten bereiten werde) sch erhielt im Gegenteil
den direkten Auftrag, Konstantinopel und die Dardanellen anzubseten
(San Stefano, Berliner Kongreß also fallen gelassen!). Es war
beabsichtigt, die Türkei freundschaftlich davon zu überzeugen, daß eine
Verständigung mit Rußland auch für sie wünschenswert sei.
Ich fand freundliche Aufnahme beim Zaren in Brest-Liowsk und
nahm an den dortigen Truppenschauen, Armterungs-und Verteidigungs-
übungen usw. teil, die schon unzweffelhaft ein anttdeutsches Gestcht
trugen.
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