englische Führer der Arbekterdeputatlonen an Bebel mit der Schluß-
bemerkung: „Nach dem, was wir alles gesehen haben, was in
Deutschland für die Arbeiterwelk geschieht, frage ich Sie: da sind
Sie auch noch Soztalssten ?!“ Elnem Gewährsmann gegenüber be-
merkten die Engländer, wenn es ihnen gelänge, nach langen Kämpfen
in ihrem Parlament den zehnten Teil von dem durchzusetzen, was
in Deutschland schon seit Jahren für die Arbeiter geschähe, dann
würden ste sehr zufrieden sein.
Ich hakte diese Besuche der englischen Deputatlonen mit Inter-
esse verfolgt und wunderte mich über deren Unkenntnis der deutschen
Verhältnisse. Noch mehr aber über die durch die englische Botschafe
Übermieételten Fragen der englischen Reglerung zu demselben Thema,
die eine geradezu erstaunliche Unkenntuis der in Demschland auf
dem Gebtet sozkaler Reformen erfolgten Entwicklung verrteten. Ich
befragte den englischen Botschafter und bemerkte, England sei 1890
auf dem Berliner Soztialkongreß vertreten gewesen und habe doch
gewiß, wensgstens durch die Botschaft, Kenntnis erhalten von den
Reschstagsdebatten, die über die einzelnen sozkalen Maßnahmen in
breiter Weise stattgefunden hatten. Der Botschafter erwiderte: Er
habe denselben Gedanken gehabt, daher habe er die früheren Akten
der Botschaft nachsehen lassen. Dabei sei konstatiert worden, daß
selktens der Botschaft auf das genaueste nach London Bertscht erstattet
worden und daß über jedes wichtige Stadium der fortschreitenden
sozlalen Reformen umfangreiche Berichte nach Hause gesandt worden
selen allein „because they Came from Germany, nobody ever read
chem, they were simply pigeonholede, and remained fthere ever
Since, k is a dowuright shamel Germany does not interest people
at home“.*) So fügte der Brite achselzuckend hinzu. Weder König
7) „Weil ste aus Deutschland kamen, wurden sie von niemand gelesen, man
packte sie einfach in dle Aktenschränke, und dort sind sie seftdem geblieben. Es ist
elne wahre Schandel Deutschland (nteresstert die Leute zu Hause nicht.“
4 35