geöffnet. Nachmittags habe ich oft mit seinen Töchtern Croquet
gespielt, abends an manchem angeregten Essen und manchem gelun—
genen Ball in seinem Hause teilgenommen. Ich denke jetzt noch
dankbar an die schönen, in der Sandtschen Familie verlebten Stunden.
W
Ich habe im ganzen vier Semester in Bonn studiert. Bornehmlich
hörte ich juristische, nationalökonomische und sozialpolitische Kollegs,
daneben Geschichte, deutsche Hiteratur, Kunstgeschichte, Bhilosophie,
PBhosik und Chemie. Mein Studium verteilte sich auf die einzelnen
Semester folgendermaßen.
Im ersten Semester hörte ich bei Professor v. Stinging Ein-
führung in das Studium der Rechtswissenschaft und Institutionen,
bei Professor Maurenbrecher Geschichte des 19. Jahrhunderts, bei
Professor Clausius Experimentalphysik und bei Professor Meper Ge-
schichte der Philosophie. Das Sommersemester 1878 bot mir deutsche
Staats= und Rechtsgeschichte bei Brofessor Loersch, Nationalökonomte
bei Professor Nasse, deutsche iteraturgeschichte des 18. Jahrhunderts
bei Professor Wilmanns und ein Kolleg über antike Kunst bei Pro-
fessor Reinhard Kekule. Im Wintersemester 1878/70 beschäftigten
mich Strafrecht und Strafprozeß (Professor Haelschner), Finanz-
wissenschaft (Professor Held), die Fortsetzung des staatsrechtlichen
Kollegs von Professor Loersch, die Geschichte des Reformationszeit-
alters (Brofessor Maurenbrecher) sowie ein Kolleg über mittelalterliche
und moderne Kunsitgeschichte (Brofessor Justi). Im letzten Semester,
im Sommer 1870, hörte ich schließlich Vorlesungen über Staats-
recht, Brivat-, Fürsten= und Bölkerrecht (PBrofessor Haelschner), über
Politik und Preußisches Verwaltungsrecht (Professor Nasse), über
Staatsschuldenwesen (Brofessor Held) und über Experimentalchemite
(Professor Dr. August Kekule).
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