nach dem Bibelwort getan, was sie konnte, und am Ende ihr Leben
dahingegeben um meinetwillen. In der Erinnerung des deutschen
Volkes wird ihrem Bilde ein Ehrenplatz geweiht sein neben sener
anderen Fürstin meines Hauses, der auch das Unglück ihres Vater-
landes das Herz gebrochen hat. Zu dem Grab in deutscher Erde
gehen oft meine Gedanken, das selbst mit einer Blume zu schmücken
mir verwehrt ist.
III.
Mein persönlicher Verkehr in den 80er Jahren setzte im Grunde
den Umgang mit früheren Freunden und Bekannten fort, so z. B.
mit Professor Werder, über den ich ausführlich gesprochen habe. Bon
einem eignen Kreis, wie man wohl zu sagen pflegk, kann ich nicht
sprechen; die großen Anforderungen, die der militärische Dienst an
meine Zeit und meine Kräfte stellte, ließen mir auch wenig Freiheit.
Gleichwohl sind mir in senen Jahren einige Männer näher getreten,
die hier im Forkgang meiner Jugendgeschichte nicht übergangen werden
dürfen. Wenn sch von diesen im folgenden kleine Charakterbilder
entwerfe und die Art meiner Beziehungen zu ihnen schildere, so will
ich mich bemühen, sie so zu zeichnen, wie ich sie damals gesehen habe,
und spätere Erfahrungen nicht in sene Zeit hineinverlegen. Es liegt
mir auch fern, Porträts in der Art entwerfen zu wollen, wie es
wohl ein Historiker tun würde, der alles schriftliche und gedruckte
Materkal, das ihm erreichbar ist, heranzieht. Solche Quellen lasse
ich hier bewußt beiseite und will mich auch bemühen, ihre Kenntnis,
soweit sie meine Berson betreffen, nicht auf meine Beurteklung ab-
färben zu lassen. „
Als ich Graf Philipp Eulenburg-Hertefeld kennen lernte, stand
er im diplomatischen Dienst und war der Gesandtschaft in München
attachiert. Sein damaliger Vorgesetzter Graf Werthern-Beschlingen
machte mich gelegentlich eines Gesprächs über nordische Heldensagen
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