Object: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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Der Umsatz an Wechseln nach Europa betrug 
insgesamt 1 685 663,15 gegen rund 
500 000 /“ im Vorjahre. Dies waren zum 
Teil Wechsel für nach der englischen Westküste 
abgegebenes englisches Geld oder Wechsel auf 
heimische Hauptsitze der hiesigen Firmen für Auf- 
nahme von Geld im Schutzgebiet, nach Hamburg, 
Bremen oder Berlin. Die Wechselbeträge waren 
in sämtlichen Fällen gedeckt durch Abmachungen 
der Bankzentrale in Berlin mit den Stamm- 
häusern der hiesigen Firmen, auch war die Sicher- 
heit stets in Deutschland gegeben. Die Wechsel 
waren spätestens 30 Tage nach Sicht fällt- 
Die Kommission beträgt durchschnittlich 3/4 v. H. 
bei Sicht, 1 v. H. für 8 Tage nach Sicht, 1½ 
v. H. für 30 Tage nach Sicht. 
Der Umsatz an Solawechseln betrug im 
Berichtsjahre 
im Eingang 258 860,— 
-Ausgang . 215300,—-- 
so daß am 1. Januar 1907 für 13 560,— . 
laufende Wechsel verblieben. 
Der Umsatz, der im Vorjahre 120 000 . 
betrug, hat sich demnach im laufenden Jahre 
verdoppelt. 
Die Sicherheit war zum Teil gegeben durch 
Abmachungen der Stammhäuser der hiesigen 
Firmen mit der Bankzentrale in Berlin; soweit 
die Firmen hier Sicherheit zu leisten hatten, be- 
stand sie regelmäßig in der Deponierung von 
Zollniederlagescheinen und Konnossementen für 
heimgehende Produkte. 
In einzelnen Fällen wurden auch Konnosse- 
mente für ausgehende Waren, die vor dem Ein- 
treffen der Waren sich bereits in Händen der 
Firmen befanden, als Sicherheit angenommen. 
Die Umlaufszeit dieser Wechsel betrug eine 
bis vier Wochen, wurde jedoch häufig verlängert. 
Die von der Bank berechnete Kommission beträgt 
für Solawechsel mit einer Umlaufszeit von einer 
Woche ¼ v. H. von einem Monat 3¾ bis 1 v. H 
Es find dies die an der Westküste üblichen Sätze. 
Als Sicherheit bei Stundung von Zollgefällen 
hinterlegten auch in diesem Jahre einige Firmen 
zugunsten des Gouvernements auf die Bank 
gezogene und von dieser angenommene Zwei- 
monatswechsel. Es wurde ein Kredit von rund 
260 000 l7 in Anspruch genommen gegen 
222 600 “ im Vorjahre. 
Der Gesamtverkehr an Zollwechseln betrug 
nach den Büchern der Bank wie folgt: 
angenommene Wechsel, einschließ- 
lich Bestand am 1. Jannar 1907 
eingelöste Wechsel für 246 876,05 = 
so daß am 1. Jannar 1908 41 788,05 .7 
als Wechselverbindlichkeit der Bank gegenüber 
dem Gouvernement verblieben. 
288 664,10 ½ 
  
Im Berichtsjahre wurde auch einem Ein- 
geborenen ein zinsbares Darlehn im Betrage von 
1200 “ gegen Verpfändung von Goldsachen 
gegeben, das am Ende des Jahres fällig und 
auch eingelöst wurde. 
Die Ausgaben beim 
geschäft betrugen 48 324,30 / 
davon wurden eingelöst 42 885,20 
so daß am Schlusse des Jahres 5 439,10 7 
noch einzulösen waren, gegen einen Umsatz von 
10 000 “ im Vorjahre beinahe das Fünffache. 
Das Inkassogeschäft wurde besorgt für ein- 
geborene Firmen, die in Europa keine eigene 
Zentrale haben, auch wird ein Teil der für Be- 
amte bestimmten Nachnahmesendungen von der 
Bank eingelöst. 
An dem Gesamtumsatz waren beteiligt: 
die eingeborenen Firmen mit 43 300, .“ 
die Beamten mit . 00 - 
An dem Lontokorrenwertehr. beteiligten sich 
15 Firmen, 5 Gesellschaften, 11 Beamte und 
4 Prwvatpersonen gegen 9 Firmen und 6 Beamte 
im Vorjahre. Der Gesamtumsas betrug 
in Einnahme. 032 916,11 ./7 
in Ausgabe ; 33 144,40 — 
so daß am Schlusse des Jahres 
ein Guthaben von. .. 
verblieb. 
Der 
1 827 000 ¼ 
Depotinhaber sind 55 Personen und 21 Ein- 
geborene. 
Im Jahre 1906 hatten nur 40 Personen 
und 6 Eingeborene Depots bei der Bank. 
Der Bestand der Einlagen betrug 
am Beginn des Berichtsjahres 48 500,— ( 
Im Laufe des Jahres betrugen 
die Einzahlungen 108 687,09. 
Inkasso- 
55 771,71 /% 
*- im Vorjahre betrug nur 
die Auszahlungen 77 447,06 = 31240,03 = 
so daß ein Be- 
stand von 79 740,03 / 
verblieben ist. 
Das Depot der 21 Farbigen beträgt 7000. ¼. 
Die Steigerung der Gesamtumsätze hatte einen 
höheren Reingewinn zur Folge. 
Am Schlusse des Berichtsjahres war nach 
Abzug der Unkosten von 18 500 “ ein Netto- 
reingewinn von rund 28 000 . verblieben, 
gegen einen Überschuß von 11 680 "7 im Vor- 
jahre. 
Es ist der Bank gelungen, den Geldverkehr 
immer mehr an sich zu ziehen und dadurch größere 
Verkehrserleichterungen zu schaffen. Die Einnahmen 
der vielen kleinen Verkaufsläden der Firmen 
werden z. Z. an die Bank abgeführt und im 
Kontokorrentverkehr weiter verrechnet.
	        
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