kehrten besonders mit der Familie des späteren Lord Brabourne,
der in der angelsächsischen Kinderwelt berühmt war durch seine ent-
zückenden Märchen, die er unter dem Titel „Stories kor my children“
veröffentlicht hatte. Bon anderen Gespielen seien noch der spätere
Herzog von Eroy, der Schwager des Erzherzogs Friedrich, genannt,
sowie der Sohn des Herzogs v. Ballombrosa, des Besitzers eines
herrlichen kleinen Palais mit wunderschönen Balmen im Garten.
Die größte Freude aber war es für mich und meine Geschwister,
wenn der Besitzer einer herrlichen Orangen-Plantage, archn#des
Hespérides“ genannt, uns Kinder einlud zu kommen und goldene
Orangen vom Baum zu essen! Das hatte man weder in Berlin,
noch in Potsdam, da war man sa schon dicht am Paradiesel
Auch sonst bot uns die Mittelmeerstadt viel Anregungen. Auf
dem Fischmarkt nahe dem Hafen sahen wir wunderbare Krustazeen
und andere merkwürdige Seetiere, am Strande fanden wir Bolypen,
und seltsame Schmetterlinge flatterten auf den saftigen Wiesen und
in den duftenden Gärten. Da erwachte unser Forscherdrang, und wir
faßten den Entschluß, uns ein ansehnliches Tiermuseum anzulegen.
Gedacht, getan. Seetiere wurden gefangen oder auf dem Markte
gekauft, wobei viel gefeilscht wurde, dann entweder in ein schnell im-
provisiertes Aquarium gesteckt oder in den Zweigen des Eukalpptus
im Garten aufgehängt, getrocknet, mit Schellack überzogen und auf
Pappe geklebt. Wir hatten unendlich zu tun und waren eigentlich
immer beschäftigt, glücklicherweise hatten wir einen sehr geschickten
Diener, namens Hoffmann, der uns bei unseren Forschungsarbeiten
half. Wir haben dann dieses ganze Museum, zu dem noch eine
Schmetterlingssammlung hinzukam, glücklich bis nach Deutschland
geschafft, wo es im Neuen Palais viele Jahre übelduftend von unserm
Corschungsdrang Zeugnis ablegte. Schlfeßlich schenkte uns mein
Großvater Vitrinen, damit wir unsere Beute sicher und geruchfrei
unterbringen konnten.
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