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Luther war ja schon bei seiner Vorladung nach Augsburg für einen
„Ketzer“ erklärt worden, ehe er sich noch verantwortet hatte. MaxI.
hatte übrigens zuvor Sorge getragen, dass Luther nichts zu Leid geschah
und er unbehelligt wieder Augsburg verlassen konnte.
1520. Sigismund II. August, König von Polen, geboren.
Verfolgte Religionsneuerer aus verschiedenen Ländern fanden unter
ihm eine Freistätte in Polen. — Er regierte seit 1543 und starb 1572.
Mit ihm erlosch der Jagellonische Mannesstamm.
1527. Kaiser Maximilian II. zu Wien geboren.
Er war ein Sohn des Kaisers Ferdinand |.
1628. Aufhebung der Belagerung von Stralsund während des
dreissigjährigen Kriegs.
1715. Vertreibung der Schweden von der Insel Usedom durch die
Preussen.
1759. Schlacht beı Minden.
Grosser Sieg des Herzogs Ferdinand von Braunschweig
gegen die Franzosen unter Contades. Hier erwarb sich insbesondere
das englische, hannöversche und hessische Fussvolk hohen Ruhm; dasselbe
durchbrach drei Schlachtreihen feindlicher Reiterei und entschied inner-
halb zwei Stunden den Sieg. — Die Franzosen wären vernichtet worden,
erzählt ein Zeitgenosse, wenn sich nicht der englische Befehlshaber der
Reiterei, Lord Sackville, ganz unfähig und feig bewiesen hätte. Die
Franzosen verloren aber nichtsdestoweniger von ihren 45 000 Mann
den sechsten, das hannöversche Heer von seinen 374900 Mann nur
den zwölften Teil. Die unmittelbare Folge dieses Sieges war, dass die
Franzosen wieder über den Rhein und Main zurückweichen mussten.
Sieg des Erbprinzen von Braunschweig über die
Franzosen bei Gohfeld (Westfalen).
1761. Endliche Vereinigung der Russen und Oesterreicher
bei Schweidnitz, im 6. Feldzug des siebenjährigen Krieges,
nachdem Friedrich II. solche vorher durch geschicktes Manöver-
ieren mehrmals vereitelt hatte.
Die Russen unter Marschall Burtulin zählten 70000, die Oester-
reicher unter Laudon hingegen 60000 Mann; und dieser ungeheuren
Macht hatte der Königvon Preussen kaum 50000 Mann entgegen-
zustellen.
1792. Herzog von Braunschweig führt die verbündeten Oester-
reicher und Preussen über den Rhein.
1798. Beginn der dreitägigen grossen Seeschlacht bei Abukir,
einem Dorf an der ägyptischen Küste, vier Stunden östlich von
Alexandrien.
Der englische Admiral Nelson vernichtet die französische
Flotte. Nur zwei Linienschiffe und zwei Fregatten entkamen nach Malta
und Corfu; neun Linienschiffe hatten die Engländer genommen, eins
war in die Luft geflogen und ein anderes nebst einer Fregatte von den
Franzosen selbst verbrannt und eine Fregatte aber in den Örund gebohrt
worden. Frankreichs Seemacht im mittelländischen Meere war vernichtet
und Bonaparte’s Verbindung mit Frankreich abgeschnitten.