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d. Dezember.
1757. Schlacht bei Leuthen während des 7jährigen Kriegs.
Glänzender Sieg der Preussen unter Friedrich II. über die
Oesterreicher, unter dem Oberbefehl des Herzogs Karl von Loth-
ringen, der Daun’s Rath, hinter den Verschanzungen stehen zu bleiben,
verachtete und den Preussen entgegen zu gehen beschloss. Das viel ge-
ringere Heer der Preussen schlug die Oesterreicher vollständig und lieferte
bei Leuthen eine der grössten Waffenthaten des Jahrhunderts. Die
Kaiserlichen verloren 21 000 Soldaten und 59 Fahnen; in Breslau ergaben
sich noch 13 Generale, 687 Offiziere und 17635 Soldaten. Der Verlust
der Oesterreicher betrug im Ganzen also über 40000 Mann.
Von diesem siegreichen Tage erzählt man auch die heitere Geschichte,
dass Friedrich der Grosse, in der Naclıt recognoscierend, nur von einem
Reitsknecht bekleidet, den ganzen oesterreichischen Generals'tab
auf einem Schlosse versammelt traf, und, die Thüre öffnend, unter sie
trat indem er sagte: „Kann man auch noch mit unterkommen!“ Sie
gaben sich ihm alle gefangen, obgleich seine Soldaten erst eine halbe
Stunde nachher eintrafen.
1791. Johann Chrysostomus Wolfgang Amadeus Mozart,
der grösste deutsche Komponist, stirbt, im sechsunddreissigsten
Jahre seines Alters.
Seine Werke ziehen, ungeachtet ihres ganz neuerschaffenen, alle
bis dahin betretenen Bahnen verlassenden Charakters, durch ihre innere,
reiche, alle Mittel der Kunst erschöpfende und doch zugleich himmlisch
klare Vollendung den Kunstfreund, wie den eigentlichen Musiker, gleich
mächtig an.
1812. Napoleon I. übergiebt die Trümmer seiner Armee an König
Joachim von Neapel in Smorgonie, und eilt dem Rheine zu, um
in Frankreich ein neues Heer zu sammeln.
Die Trümmer der „grossen Armee“ flohen durch Polen, und wurden
durch Frost, Hunger und Feindesschwert beinahe vollends aufgerieben,
so dass von denen, die Moskau gesehen hatten, kaum noch 20 000 Mann
davon kamen.
1813. In Stettin rücken die Preussen ein.
An demselben Tage wird Lübeck von den Franzosen
geräumt.
1819. Der Dichter Friedrich Leopold Graf zu Stollberg
stirbt auf seinem Gute Sondermühlen im ÖOsnabrückschen.
Er gehörte dem Göttinger Dichterbund an. 1800 trat er mit seiner
ganzen Familie zur katholischen Kirche über,