Full text: Erinnerungen an die Kriegsjahre im Königlich Preußischen Kriegsministerium. Erster Band. Der Weg zur Revolution 1914-1918. (1)

150 Anhang 
„Internationale Korrespondenz“ vom 22. Juni: 
„Wer glaubt, daß die Franzosen aus Mißtrauen gegen Bethmann 
Hollweg oder aus Begeisterung für die parlamentarische Regierungs- 
weise den anständigen Ausgleichsfrieden schließen würden, der läßt 
sich von einem Frrlicht geradewegs in den Sumpf führen.“ 
„Vorwärts“ vom 28. Juli: 
Außert in seiner Kritik einer Rede Bonar Laws, mit einer Regie- 
rung, die von diesem Geiste beherrscht wäre, sei nur ein Friede schmäh- 
lichster Unterwerfung möglich. Der Arbeiterführer Wardle spreche aber 
genau wie Bonar Law. Wenn er den deutschen Mehrheitssozialisten 
„Reue“ zumute, so sei darauf zu erwidern: „Reue hätten die deutschen 
Arbeiter nur dann zu empfinden Grund, wenn sie ihr Land im Kampfe 
gegen 10 fache Ubermacht im Stich gelassen hätten.“ (Am 9. November 
los waren all diese schönen Worte vergessen). 
„Breslauer Volkswacht“ vom 23. Juli: 
„Staatssekretärämter als Schreiberposten darf man Sozialdemo= 
kraten nicht anbieten.“ — (Im Frühjahr 1920 übernahm der bisherige 
Reichskanzler Bauer innerhalb weniger Wochen erst das NReichoschatz- 
ministerium und dann das Reichsverkehrsministerium; sein Nachfolger 
in der „Reichsleitung“ Müller erledigte fast ebensolange nebenher noch 
die Geschäfte des Ministers der Auswärtigen Angelegenheiten.) 
„Internationale Korrespondenz“ vom 14. August: 
„Die törichten Vorstellungen, als hinge es von dieser oder jener 
Formulierung der deutschen Friedensbereitschaft oder von der Art der 
deutschen Kabinettsbildung ab, daß wir den Frieden bekommen, dürfen 
nun endgültig aus der deutschen Offentlichkeit verschwinden.“ 
„Karlsruher Volksfreund“ vom 16. August: 
„Eo steht jetzt unzweifelhaft fest, daß die Entente einen zielbe- 
wußten Raub= und Eroberungskrieg führt, von dem sie nicht eher 
lassen wird, als bis sie dazu gezwungen ist.“ 
„Münchener Post“ vom 16. August: 
„Wenn sich heute unsere Brüder draußen statt zur erhofften Heim- 
kehr zu neuen schweren Kämpfen rüsten müssen, so liegt das an Um- 
ständen, die nicht in der Gewalt der deutschen Sozialdemokratie und
	        
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