3. Nachrevolutionäre Bekenntnisse 170
Im Juli 1921 ist das Buch von Eduard Bernstein „Die deutsche
Revolution“ erschienen. Da der Verfasser sich im wesentlichen mit den
Ereignissen nach dem 9. November 1918 beschäftigt, erübrigt sich hier
ein Eingehen auf das Werk. Wenn er aber in einem einleitenden
Kapitel die Behauptung aufstellt, die revolutionäre Agitation sei ver-
hältnismäßig belanglos gewesen und die Soldaten hätten ihrer gar nicht
bedurft, um eine Weiterführung des Krieges für zwecklos zu erachten, so?
glaube ich, nachgewiesen zu haben, daß dac Gegenteil davon richtig
ist. Auch die Parteischrift des Herrn Bernstein bann die Erkenntnis
der wahren Ursachen des unglücklichen Kriegsausganges vielleicht ver-
zögern, aber nicht verhindern. Und es ist nur geschichtliche Gerechtig-
keit, wenn das deutsche Volk dereinst von der Sozialdemokratie und
ihren Brüdern zur Linken Rechenschaft fordern wird.
Der zweite in sich abgeschlossene Band der
„Erinnerungen aus dem Kgl. Preuß. Kriegsministerium
erscheint vom gleichen Verfasser unter dem Titel
Heer und Heimat.
In ihm werden die Aufgaben geschildert, die vom Kriegs-
ministerium während des Weltkrieges zu lösen waren, in
erster Linie der Ausbau der Friedensorganisation des Heeres.
Preis voraussichtlich 30 Mark.
Bestellungen nimmt jede Buchhandlung entgegen.
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