Anlage 5 245
nicht einheitlich beantwortet werden kann, sondern daß die Frage für
jeden Industriezweig besonders geprüft werden muß.
1.
d
Q
*
Kohlenbergbau: Es wurde auf die Besprechung im Kriegs-
ministerium am 15. Mai Bezug genommen.
.Erzbergbau: Förderung erschien erwünscht, es wurde indessen
von einer eingehenden Erörterung mit Rücksicht darauf Abstand
genommen, daß sich zurzeit Herr Heckel in Belgien mit der
Prüfung der Frage befaßt.
Hüttenindustrie, insbesondere Metallhütten: wie zu 2.
.Eisen= und Maschinenindustrie, Wagenbau, Lokomotiobau.
a)Feinblechwalzwerke: Wegen des ungewöhnlich großen Be-
darfs an Feinblech erschien es erwägenswert, die belgischen
Feinblechwalzwerke heranzuziehen.
b) Lokomotiv= und Wagenbau: Die Herstellung von Ersatzteilen
von Lokomotiven, Automobilen und Waggons erscheint er-
wünscht, als besonders wichtig wurde bezeichnet, daß die Re-
paratur der im Westen befindlichen Lokomotiven, Eisenbahn-
wagen, Automobile in Belgien selbst erfolgen könne. Die Her-
stellung von Ersatzteilen wurde sogar als dringend erforder-
lich bezeichnet. Als erwünscht, aber voraussichtlich schwer
durchführbar wegen fehlender Rohstoffe erschien es, auch die
Herstellung von Eisenbahnwaggons in Belgien zu fördern.
) Die Beurteilung der Frage, in welchem Umfange die Waffen-
industrie in Belgien beschäftigt werden kann, muß im wesent-
lichen der Feldzeugmeisterei überlassen werden.
4 Elektrische Industrie.
Eine Entlastung der deutschen elektrischen Industrie durch die
belgische ist nicht erforderlich, dagegen besteht das dringendste
Interesse, alle in der belgischen elektrischen Industrie beschäftig-
ten Facharbeiter (Schlosser, Monteure) für Deutschland anzu-
werben, und zwar nicht für die elektrische Industrie, sondern für
die Kriegsmetallherstellung.
. Zement-Industrie.
In der deutschen Zementindustrie werden kriegsverwendungs-
fähige Arbeiter nicht beschäftigt. Die Industrie liegt sehr dar-
nieder und kann den Heeresbedarf an Zement ohne weiteres
befriedigen. Die Förderung der belgischen Zementindustrie er-