Anlage 6 247 
III. Das Reichsamt des Innern wird die Frage, welche belgischen 
Industriezweige zur Ergänzung der deutschen Industrie heranzuziehen 
sind, unter Zuziehung von Industriellen, sowie Vertretern der beteilig- 
ten Ressorts und der belgischen Verwaltung erörtern. 
37 Anlage 6 
Zu Nr. 34. 16 g. A. Z. (8). 
Geheim. 
Sichler: 
Gegenstand der Tagesordnung ist die Frage: 
„Auf welche Weise ist es zu ermöglichen, der Industrie Arbeits- 
kräfte in ausreichender Jahl als Ersatz für die abzugebenden kriegs- 
verwendungsfähigen Leute zuzuführen?“ 
Die Heeresverwaltung hat zwei Aufgaben, die als gleich wichtig 
für die Durchführung des Krieges anzusehen sind: 
1. Das Feldheer, 
2. Die für Kriegsbedarf tätigen Gewerbezweige voll leistungsfähig 
zu erhalten. 
Jedem dieser Ziele allein zu dienen, wäre einfach, aus ihrer un- 
vermeidlichen Verknüpfung erst erwächst die Schwierigkeit! 
Die Erreichung der zwei Aufgaben hängt im wesentlichen von der 
richtigen Verteilung der zur Verfügung stehenden Menschenkräfte ab. 
Für beide Aufgaben müssen einmal der Jahl nach genügend Menschen 
vorhanden sein, und es muß außerdem jede Kraft auf den Mlatz ge- 
stellt werden, an dem sie das meiste zur Lösung der Gesamtaufgabe 
beitragen kann. 
Das Kriegoministerium hat es deshalb für notwendig gehalten, 
diese beiden, inneklich so untrennbar verknüpften Aufgaben mit den 
Stellen zu besprechen, bei denen ihre Bearbeitung zusammenläuft, d. h. 
mit den Herren Chefs des Stabes der stellvertretenden General- 
kommandos. 
An kv. Heeres-Ersatz standen nach Ermittelungen vom 1. Januar 
1916 in sämtlichen Ersatz-Truppenteilen 749729 Mannschaften zur Ver- 
fügung. Es muß trotz der absoluten Höhe dieser Jiffer gesagt werden, 
daß mit Hilfe dieses Bestandes den von der Obersten Heeresleitung an