Full text: Erinnerungen an die Kriegsjahre im Königlich Preußischen Kriegsministerium. Zweiter Band. Heer und Heimat 1914-1918. (2)

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Anhang 
Vorweg sei bemerkt, daß die rund 1 680 ooo nicht eingezogener 
Wehrpflichtiger — ohne dabei der aus häuslichen Gründen 
zurückgestellten und eines Teiles der zurückgestellten Beamten 
zu gedenken — an Stellen beschäftigt sind, die für die Kriegs- 
bedarfs-Herstellung eine besondere Wichtigkeit in Anspruch neh- 
men dürfen. A. 2. kann daher der Kriegsindustrie nicht einfach 
einen Verzicht auf diese Kräfte zumuten, wenn nicht für an- 
gemessenen Ersatz Sorge getragen ist. Diese Verantwortung 
könnte — nicht etwa im wirtschaftlichen Privat-Interesse der 
Industrie, sondern aus vaterländischer Besorgnis — von A. 2. 
um so weniger übernommen werden, als am 15. Februar 1915 
der Kriegsindustrie insgesamt — einschließlich der damals „d. u.“, 
inzwischen aber kriegsbrauchbar gewordenen 470 Ooo Mann — 
rund 3500 Ooo Mann zur Verfügung standen, während — 
hauptsächlich durch die gemeinschaftlichen Bemühungen von A. 
2. (8) und der stellvertr. Generalkommandos — diese Zahl 
allmählich um rund 1 850 Ooo Mann verringert worden (II) 
also auf 1650 Ooo zusammengeschmolzen ist. Wenn jetzt von 
den 1 650 000 Mann niemand mehr eingezogen zu werden 
brauchte, dann wären auch keine neuen Zurückstellungen nötig. 
Mit anderen Worten: die Zahl der künftigen Zurückstellungen 
wird sich nach der Zahl der Einziehungen richten. Wenn also 
3. B. 200 000 Leute eingezogen werden, dann wird zunächst eine 
Produktions-Verringerung eintreten, und dann werden innerhalb 
kurzer Zeit 200 coo Soldaten dem Heere wieder entzogen wer- 
den müssen, deren Einziehung, Teilausbildung oder Ausbildung 
zwecklos war. 
Ich komme nun zu dem Arbeiter-Ersatz für die Kriegsindustrie. 
Im Interesse der Aufrechterhaltung einer leistungsfähigen Kriego- 
industrie sind von der Abteilung im Verlaufe der seit 12 Monaten 
durchgeführten Arbeit folgende Mittel angewendet worden: 
1. A. 2. (8) hat auf die Beschäftigung aller im deutschen Reiche 
vorhandenen Arbeitslosen hingewirkt. Um sicher zu gehen, daß 
dabei kein wirklich Arbeitsfähiger und Arbeitswilliger ungenutzt 
bleibe, ist den stellvertretenden Generalkommandos der Weg zu 
engster Zusammenarbeit mit sämtlichen Arbeitsnachweisen an 
die Hand gegeben und bestimmt worden, daß künftig kein Zu-
	        
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