60 Zweites Kapitel
tillerie an der Front verwendet. Der Einsatz der vielen unbespannten
Batterien sowie die Bildung neuer bespannter Bataillone machte eine
Neugliederung der Munitionskolonnen der schweren Artillerie erforder-
lich. Während zu Beginn des Krieges jedes Bataillon zu 4 Batterien
über 1 leichte Munitionskolonne und 1 Mun.-Kolonnen-Abteilung zu 8 Ko-
lonnen, die Bataillone zu 2 Batterien über 1 leichte Munitionskolonne
und 1 Mun.-Kolonnen-Abteilung zu 4 Kolonnen verfügte, erhielt im
Laufe des Krieges jede bespannte schwere Batterie ihre Batterie-Kolonne.
Außerdem wurden den Armeen besondere Mun.-Kolonnen zugewiesen.
Im Laufe der Jahre 1916 und 1917 wurden allmählich die unbe-
spannten Batterien zu Bataillonen zusammengefaßt, vorwiegend bespannt
und zum großen Teil mit neuzeitigen Geschützen umbewaffnet. Hier-
durch wurde es möglich, jeder Division 1 Bataillon bespannter schwerer
Artillerie zuzuteilen, darüber hinaus eine starke Heeres-Artillerie zu bilden.
Von den zum Schluß des Krieges vorhandenen 364 bespannnten
Bataillonen schwerer Artillerie wurden verwendet
1651 Bataillone (s.F. H., 10 cm) als Div.-Artillerie,
31 Regimenter mit 93 Bataillonen als Heeres-Artl.,
hiervon 42 Bataillone (s.F. H. und 10 cm-K.)
50 „ (Mörser und 15 cm-K.)
1 „ (15 em-K.)
Die unbespannten §7 Bataillone sowie die Flachfeuer= und Steilfeuer-
Batterien gehörten gleichfallo zur Heeres-Artillerie. Die Stärken der
Formationen wurden den im Kriege gemachten Erfahrungen angepaßt,
die Stäbe und Batterien mit Funken-#
die Batterien mit je 2 Moschinengewehren ausgestattel. Eine Anzahl
von Bataillonen schwerer Artillerie erhielt Kraftzug.
Außerordentliches haben die Ersatzbataillone geleistet, denen die
Aufstellung der großen Zahl an Neuformationen oblag, ganz besonders
das Ers.-Batl. Fußartl.-Regts. 7 in Cöln, dem durch seine Nähe zum
Industriegebiet und zum Jugmaschinenpark Opladen die Aufstellung des
weitaus größten Teils der Neuformationen und die Auebildung und
Aufstellung aller Kraftzug-Formationen der schweren Artillerie zufiel.
Die gewaltige Vermehrung der schweren Artillerie brachte natur-
gemäß eine Verwässerung des Personals der Batterien. Auch wurden
durch die Schlachten-Verluste Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaf-
ten, die die gute, gründliche Friedensdurchbildung der Fußartillerie für