Full text: Erinnerungen an die Kriegsjahre im Königlich Preußischen Kriegsministerium. Dritter Band. Wehr und Waffen 1914-1918. (3)

Munttionsverbrauch 95 
außerordentlich geringen Munitionsverbrauch erzielt. Die Herbstschlacht 
in der Champagne 1915 erforderte eine ungeheuere Menge; der höchste 
während der ganzen Gefechtszeit erreichte Tagesdurchschnitt innerhalb 
der 3. Armee war bei 
Feldkanonen 340 Schuß für das Geschütz 
I.F. H. 325 „ „ „ „ 
s. F. H. 171 „ „ „ „ 
Mrs. 118 „ „ „ %„ 
10 cm-K. 192 „ „ „ „ 
13 cm--K. 247 
7% 7*7 
Einen Begriff von der gewaltigen Steigerung des Bedarfs gibt ein 
Vergleich des Munitionsverbrauchs, der zur Einnahme von Antwerpen 
führte, mit dem Munitionsverbrauch gegen Verdun in den ersten 3 Mo- 
naten der Belagerung. 
  
Es sind an Munitions- Feld- 21cm-10cm 13em- kev 
zügen verbraucht artl. 8.H. Mrs. K. K. Geschütze 
  
Gegen Verdun vom 21.3. 
  
bits 20. 6. 19195 378½25 3 ½ %% 106 
Gegen Antwerpen . . . Inicht 5⅛ 5 1 18/. 3 
bekannt 
  
  
  
  
  
Zu den Reserven, die zur alleinigen Verfügung der Obersten Heeres- 
leitung standen, kommen noch die Bestände in den Etappen der Armeen, 
auf die die Oberste Heeresleitung auch noch im Notfall zurückgreifen konnte. 
Die Höhe dieser Bestände wurde dem Kriegsministerium nicht mitgeteilt. 
Faßt man den Stand der Munitionsfrage im August 1916 kurz 
zusammen, so kennzeichnet sich die Lage dahin, daß die Pulverfertigung 
monatlich 6000 t betrug, alle übrigen Munitionsteile in entsprechenden 
Zahlen mit einem erheblichen Zuschuß für Vorratswirtschaft gefertigt 
wurden, daß alle erforderlichen Neu= und Erweiterungsbauten zur 
Steigerung der Munitionsfertigung entsprechend 2000 t Pulver in der 
Ausführung begriffen waren, und daß eine Steigerung um nochmal 
2000 tangeordnet und die Vorbereitungen zur Ausführung im Gange waren. 
Da brachte der Eintritt Hindenburgs und Ludendorffs in die Oberste 
Heeresleitung das Hindenburg-Programm. 
Das Hindenburg-Programm forderte gegenüber der Fertigung vom 
August 1916:
	        
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