Full text: Erinnerungen an die Kriegsjahre im Königlich Preußischen Kriegsministerium. Dritter Band. Wehr und Waffen 1914-1918. (3)

Das Hindenburg-Programm 00 
gehörten zur Feldarmee (einschl. Belagerungsgeschütze) 14 verschiedene 
Geschützarten, am 1. 4. 1917 waren es 77, am 1. 1. 1918 rund 
100 mit weit über 100 Geschoßarten und über 40 Pulverarten. 
So verständlich es auch war, daß die Oberste Heeresleitung alle 
verfügbaren Geschütze an die Front brachte, so wäre die Zurückziehung 
solcher Geschützarten, die nur in kleiner Zahl vorhanden waren, doch 
der allgemeinen Munitionsversorgung zugute gekommen. Weiterhin 
wurde die Fertigung ganz außerordentlich durch die häufigen Umstellungen 
von einer Munitionsart auf die andere erschwert. Den nach Verbrauch 
und Absichten monatlich wechselnden Wünschen der O.H. L. mußten 
die zu fertigenden Pulverarten in einem deshalb monatlich wechselnden 
Programm angepaßt werden. Auch die Bereitstellung von Gasmunition 
spielte hierbei eine Rolle. Sie hatte eine Streckung des Sprengstoffs 
und damit eine Erleichterung in der Sprengstofflage zur Folge. Daß 
solche monatlichen Umstellungen nicht nur Schwierigkeiten machten, 
sondern unmittelbar zu Minderleistungen führten, mußte in Kauf ge- 
nommen werden. Die O. H. L# ging von dem monatlichen Wechsel 
ihrer Forderungen aber trotz wiederholter Vorstellungen des K. M. auch 
dann nicht ab, als die Reserven ihr dies sehr wohl gestatteten. 
Was die deutsche Industrie und die militärischen Stellen, bei diesen 
besonders die Herren General Coupette, Oberst Muther und Oberst 
Wurtzbacher, der Major Garcke, für die Munitionsversorgung des 
Heeres geleistet haben, ist des höchsten Lobes wert. Kein feindliches 
Heer hatte mit solchen Schwierigkeiten zu kämpfen wie wir, da unbe- 
grenzte Mengen an Arbeitskräften und Rohstoffen hinter jenen standen, 
seitdem Amerika in die Fertigung von Kriegsmaterial eingetreten war. 
Aus Munitionsmangel haben wir den Krieg nicht verloren. Hierfür 
führe ich folgende Zahlen an: 
Bestände und Verbrauch der O..L. an ihr vom K.M. zur 
Verfügung gestellten Munitionszügen 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Infanterie Leichte Art. « Schwere Artillerie 
Monat »" Schw. Feldhaub. Mörser 10 cm Kanone 
Vor- Ver- Vor-- Ver- Vor- Ver.. Vor- Ver. Vor- Ver- 
handen braucht banden braucht handen braucht handen braucht handen braucht 
Juli 1010185 75 400¾¼318½ 456 186 ½248, 1000½ ½ 
April 1917 130,4½ HO0OSD¾OÖ5/%¾¼ 61 
Okt. 1017186,,:4148 071 2½ %1¼½¼6 
März 1918.186 : 68½ S78 ¼ %2S %“S2¼% ¼8 7 
Okt. 101887,752,5 1330¼614½ I 702 „200%¾ 419 1656 170½
	        
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