6.
Pioniergerät und Nahkampfmittel
Alle begehen Fehler, und kein Mensch ist
vollkommen. Friedrich der Große
Eine besonders schwierige und umfangreiche Aufgabe war die Be-
schaffung des für das Feldheer erforderlichen Pioniergeräts und der
Nahkampfmittel.
Für den Bewegungskrieg war das Heer durch die Vorbereitungen
für die planmäßige Mobilmachung gut ausgerüstet. Wenn auch für
die große Zahl der im Kriege neu gebildeten Truppenverbände Be-
waffnung und Ausrüstung während des Krieges beschafft werden
mußten, so waren doch hierfür die notwendigen Behörden und Eirrich-
tungen vorhanden und brauchten nur weiter ausgebaut zu werden.
In der richtigen Erkenntnis, daß die Ersatzforderungen für ver-
brauchtes Gerät ins Ungeheure wachsen und weitere Neuformationen
folgen würden, war schon im November 1014 vom K.M. (Ab) die
Beschaffung von Gerät für 93 Pionierkompagnien, 10 Korps= und
30 Divisions-Brückentrains, 3 Meonier-Belagerungstrains und 3 Mio-
nier-Abteilungen der Kavallerie-Divisionen in die Wege geleitet worden.
Ein Teil hiervon wurde der General-Inspektion des Ingenieur= und
Pionierkorps für plötzlichen großen Bedarf zur Verfügung gestellt, der
Rest diente den Pionier-Ersatz-Bataillonen zum Nachschub für ihre Feld-
truppen und für die bei ihnen aufzustellenden Neuformationen.
Bei Abgang war der Vorrat wieder auf die gleiche Höhe zu bringen.
Dadurch wurde ermöglicht, daß während des ganzen Krieges das Gerät
für Neuformationen stets vorhanden war.
Anders lagen die Verhältnisse für den Stellungskrieg, den man
nicht vorhersehen konnte und auf den man nicht eingedeckt war.
Das einzige, was vorhanden war, bestand in der tragbaren Schanz-
zeugausrüstung aller Truppen, in der besonderen Ausrüstung der Pio-
nierkompagnien für ihre eigene Tätigkeit und in dem Gerät der Pionier=