Teil II
1.
Die Unterstützung unserer Verbündeten
durch das Kriegsministerium
Der Starke ist am mächtigsten allein.
Schiller, Wilhelm Tell
Fast auf allen Gebieten bedurften unsere Verbündeten der dauern-
den und durchgreifenden Unterstützung Deutschlands. Auch hier litten
unsere wirtschaftlichen Beziehungen unter dem gleichen Mißstande wie
unsere politischen und militärischen. Deutschland war in jeder Be-
ziehung die weitaus stärkste Macht, trotzdem hatte es versäumt, die
Führung in feste Hand zu nehmen. Es wurde nicht erreicht, daß unsere
Verbündeten die straffe deutsche Kriegswirtschaft bei sich einführten.
Das war vielleicht bei den Balkanstaaten erklärlich, Osterreich-Ungarn
gegenüber war es ein verhängnisvolles Unterlassen, das an unserem
Marke zehrte. Unter größten Opfern haben wir es fertig gebracht,
daß sich Osterreich-Ungarn unserem Vorgehen im Ausland wenigstens
teilweise anschloß.
So blieben wir dauernd die Gebenden und wurden von unseren
Verbündeten rücksichtslos ausgenutzt. Die notwendige Schaffung eines
einheitlichen Wirtschaftsgebietes unter deutscher Führung zur gemein-
samen Bewirtschaftung und Ausnutzung der Lebensmittel und Roh-
stoffe unterblieb. ·
Auch auf finanziellem Gebiet waren wir für alle drei Bundes-
genossen das Rückgrat. Wir gaben monatliche Kreditanleihen von 100
bis 200 Millionen an Osterreich zur Begleichung seiner Ankäufe bei
uns, und dafür warf es Unsummen von Mark auf den neutralen
Markt und schädigte empfindlich unsere Valuta.