Full text: Erinnerungen an die Kriegsjahre im Königlich Preußischen Kriegsministerium. Dritter Band. Wehr und Waffen 1914-1918. (3)

Teil II 
1. 
Die Unterstützung unserer Verbündeten 
durch das Kriegsministerium 
Der Starke ist am mächtigsten allein. 
Schiller, Wilhelm Tell 
Fast auf allen Gebieten bedurften unsere Verbündeten der dauern- 
den und durchgreifenden Unterstützung Deutschlands. Auch hier litten 
unsere wirtschaftlichen Beziehungen unter dem gleichen Mißstande wie 
unsere politischen und militärischen. Deutschland war in jeder Be- 
ziehung die weitaus stärkste Macht, trotzdem hatte es versäumt, die 
Führung in feste Hand zu nehmen. Es wurde nicht erreicht, daß unsere 
Verbündeten die straffe deutsche Kriegswirtschaft bei sich einführten. 
Das war vielleicht bei den Balkanstaaten erklärlich, Osterreich-Ungarn 
gegenüber war es ein verhängnisvolles Unterlassen, das an unserem 
Marke zehrte. Unter größten Opfern haben wir es fertig gebracht, 
daß sich Osterreich-Ungarn unserem Vorgehen im Ausland wenigstens 
teilweise anschloß. 
So blieben wir dauernd die Gebenden und wurden von unseren 
Verbündeten rücksichtslos ausgenutzt. Die notwendige Schaffung eines 
einheitlichen Wirtschaftsgebietes unter deutscher Führung zur gemein- 
samen Bewirtschaftung und Ausnutzung der Lebensmittel und Roh- 
stoffe unterblieb. · 
Auch auf finanziellem Gebiet waren wir für alle drei Bundes- 
genossen das Rückgrat. Wir gaben monatliche Kreditanleihen von 100 
bis 200 Millionen an Osterreich zur Begleichung seiner Ankäufe bei 
uns, und dafür warf es Unsummen von Mark auf den neutralen 
Markt und schädigte empfindlich unsere Valuta.
	        
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