Full text: Erinnerungen an die Kriegsjahre im Königlich Preußischen Kriegsministerium. Dritter Band. Wehr und Waffen 1914-1918. (3)

8 Erstes Kapitel 
von den Truppen vorerst behelfsmäßig untergebracht werden. 1918 
fanden größere Versuche mit abgeänderten Wagen an der Front statt. 
Bei den Gebirgs-Maschinen-Gewehr-Truppen wurde das gesamte 
Gerät der Gefechtsabteilungen, ebenso wie die leichten M.G. der im 
Gebirgskriege verwendeten Infanterietruppen auf Tragetieren fortge- 
schafft. M.G., Dreifuß, M.G.-Gerät und Munition wurden auf Kraxen 
verpackt, die abgenommen und in schwierigem Gelände von den Schützen 
auf dem Rücken getragen werden konnten. 
Die weitere Munition, Vorratsteile und dergl. wurden auf zwei- 
spännigen kleinen Feldwagen gefahren. 
Bei den Kav. M. G.-Eskradrons und M. G.-Abteilungen bewegten 
sechsspännige Fahrzeuge die M. G. mit Zubehör fort. Außerdem wurden 
bei ihren Fahrzeugen Anhänger mitgeführt, mittels deren im schwierigen 
Gelände das M.G.-Gerät auf den mit Bocktragesätteln versehenen 
Handpferden befördert wurde. 
An blanken Waffen führten die Fußtruppen Seitengewehre in 
verschiedener Länge. Eine bestimmte Zahl hatte Sägerücken, die aber 
im Laufe des Krieges abgeschafft wurden. Für den Nahkampf wurden 
dolchartige Messer eingeführt. 
Die berittenen Waffen hatten bei Kriegsbeginn Säbel oder Degen. 
Da der Kavallerie für das Fußgefecht eine Stoßwaffe fehlte, erhielt 
sie statt des Degens kurze Seitengewehre. Sie führte ferner noch die 
Lanze, die trotz mancher Einsprüche beibehalten wurde. 
Ein Bild von den gewaltigen Waffenfertigungen ergibt nach- 
stehende Ubersicht: Es wurden abgeliefert, 
Zeit Gewehre M. G. Karabiner 
4. 7. 1915—1. 7. 10125 110320 dav. neu 80401 611 24350 
2. 7. 1910— 5.8. 1016 230701 „ „ 206457 1608 30000 
. 7. 1917— 3.8. 1917 180395 ) „ „ 160510 8675 38400 
2. S. 1018—30. 8. 19018 97145 ) „ „ 68870 113534 47350 
In der Front waren am 15.6. 1917 rund 26000 M.G.O8 und 
3500 M.G.O08/15, vier Monate später am 15. 10. 1917 40000 M.G.OS 
und 16000 M.G.O8/15. 
Für die Instandsetzung der Waffen waren in der Heimat, im 
besetzten Gebiet, im Etappengebiet und dicht hinter der Front weitgehende 
Maßnahmen getroffen. Jede Armee und Armeeabteilung hatte eine M. G.-- 
Instandsetzungswerkstätte, die vortrefflich eingerichtet und geleitet wurde. 
1) Wurde zugunsten der M.G.-Fertigung verringert.
	        
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