Osterreich- Ungarn 219
Tonnen erheblich zurückgegangen war, wies im Jahre 1915 mit einer
Produktion von 1520000t wiederum eine Steigerung auf. Die Er-
zeugungsziffer des Jahres 1916 mit ca. 2100 000 t ging sogar über
die Ziffer des letzten Friedensjahres erheblich hinaus und ist nicht all-
zuweit von der Produktion des Jahres 1012 mit 2260 000 t, die über-
haupt die Höchstleistung in der ssterreichisch-ungarischen Eisenindustrie
darstellt, entfernt.
Noch günstiger hatten sich die Verhältnisse in der Stahlindustrie
OÖsterreich-Ungarns gestaltet. Auch hier brachte das Jahr 1914 einen
Rückgang, doch konnte die Erzeugung im 2. Kriegsjahr 1915 wieder
gesteigert werden. Im Jahre 1916 war eine weitere sehr erhebliche
Zunahme der österreichisch-ungarischen Stahlerzeugung festzustellen, die
den Höhepunkt überhaupt darstellt.
In Zahlen ausgedrückt stellt sich die österreich-ungarische Stahl=
erzeugung wie folgt:
1913 1914 1915 1916
t t tt t
2 682 610 2100 750 2 686 220 3 460 000
Diese Steigerung war nur durch eine weitgehende Unterstützung
deutscherseits möglich. Es wurden an Roheisen im Jahre 1914 vom
August bis Dezember 6 823 t im Werte von ca. 1360 000 Mark nach
OÖsterreich-Ungarn versandt. Im Jahre 1915 steigerte sich der Zuschuß auf
20 515t im Werte von ca. 4100 000 Mark und im Jahre 1016 auf eine
Höhe von rund 100000t im Werte von ca. 20 000 000 Mark. Hierbei
sind diejenigen Mengen, die gegebenenfalls bis Ende 1016 von an-
deren Werken als durch den Roheisen-Verband G.m. b. H., Essen-Ruhr,
nach Österreich-Ungarn geliefert worden sind, nicht enthalten. Es dürfte
sich schätzungsweise um weitere 20 000 t handeln.
Im November 1916 wurde zwischen dem Königl. Preußischen
Kriegsministerium und dem k. und k. Kriegsministerium in Wien ein
bis zum 31. 12. 1916 laufendes Abkommen getroffen, das außer
Roheisen noch 75000t Kernschrott und 6000t Gußbruch umfaßte.
Die Erfüllung dieses Abkommens reichte allerdings bis in den Anfang
des Jahres 1017 hinein.
Trotz der oben angegebenen günstigen Ergebnisse in der Stahl-
erzeugung entstanden für Osterreich-Ungarn Ende 1916 in der Bewäl-