Kleinkalibrige Flak und M. G. 37
und in der die verschiedenen Geschützarten und Konstruktionen sich
spstematisch ergänzten.
Die kleinkalibrigen Flak — 3,7 cm-M.= und S.-Flak — genügten
für den Schutz der Ballone und Ortlichkeiten gegen tieffliegende Flie-
ger, auch für den Schutz marschierender Kolonnen, nicht aber gegen
die tieffliegenden Schlachtflieger. Die M.-Flak war zu schwerfällig
in der Bewegung, die S.-Flak hatte zu geringe Leistung. Die geeignetste
Waffe gegen dieses wichtige Ziel konnte nur durch praktische Ver-
suche gewonnen werden, wobei man hoffen konnte, daß die Kon-
struktion, die die letztere Aufgabe zufriedenstellend löste, auch die an-
deren Aufgaben der kleinkalibrigen Flak übernehmen konnte. Die
Schwierigkeit der Bekämpfung der Schlachtflieger lag darin, daß das
Ziel in den sehr geringen Höhen außerordentlich große Winkelgeschwin-
digkeiten hatte und es deshalb sehr schwierig war, das Geschütz zu
richten und mit der Richtung zu folgen. Da das ziel auch nur kurze
Jeit im Sichtbereich war, war die Möglichkeit der Beschießung nur
kurze Zeit vorhanden und mußte von da erfolgen, wo der Schlacht-
flieger kämpft, also aus der vordersten Linie. Hier konnte aber nur
eine leichte Waffe, die ein kleines Ziel bietet, verwendet werden. Die
Ansichten, welcher Art die Abwehrwaffe sein müßte, gingen ausein-
ander.
Das A.D. ließ zunächst ein M.G. größeren Kalibers mit hoher
ballistischer Leistung, später auf Wunsch des Kommandierenden Gene-
rals der Luftstreitkräfte auch Konstruktionen von 3,7 cm und 5 cm,
Selkstladekanonen mit O000—1000 m Anfangsgeschwindigkeit in Angriff
nehmen. Eine praktische Erprobung der Konstruktionen war nicht mehr
möglich. Die 3,7 cn-M.= und S.-Flak mußten zunächst beibehalten
werden. Es wurde jedoch versucht, die Leistung der S.-Flak zu erhöhen.
Für die mittleren und schweren Kaliber wurde auf Grund der
Erfahrungen zur Erleichterung des Richtens auch Unabhängigkeit der
Visierlinie nach der Seite gefordert und zur Anwendung indirekter Richt-
verfahren, die bei Schwierigkeiten der Jielauffassung, z. B. bei Ge-
schwadern, sich als besonders vorteilhaft erwiesen, die Ausstattung mit
entsprechenden Richtmitteln.
Im übrigen war es nötig, die Leistung der mittleren Kaliber zu
steigern. Nach den Erfahrungen schien die Leistung der russ. 7,62 cm-
Feldkanone 02, für die alle ballistischen Verhältnisse durch die Behelfs-