Entfernungsmesser und Scheinwerfer 43
besserung der Meßgeräte für die Beschießung von Luftfahrzeugen wird
in Zukunft zweifellos noch weitergeführt werden müssen, es wird aber
nicht verkannt werden können, daß hier in bester Zusammenarbeit der
einschlägigen Dienststellen mit der Wissenschaft und Technik viel ge-
leistet worden ist. Wie schwierig die Herstellung der Meßgeräte, die
teilweise in großen Mengen benötigt worden sind, war, kann nur der
beurteilen, der den Aufbau und die Fabrikation derselben kennt.
Zur nächtlichen Abwehr und Bekämpfung der Luftfahrzeuge wurde
der Scheinwerfer ein unentbehrlicher Bestandteil der Flugabwehr. Ende
1916 stellte sich die Notwendigkeit heraus, die konstruktive Entwickelung
des Flakscheinwerfers aufzunehmen, da die Einrichtungen und die Lei-
stungsfähigkeit der Feldscheinwerfer für die Flugabwehr nicht genügten.
Neue Scheinwerfer für die Flugabwehr von 110 und 200 cm Spiegel-
durchmesser, Lafetten, Kraftwagen und Eisenbahnwagen für Flakschein-
werfer und die entsprechenden Maschinensätze und Fahrzeuge für diese
wurden konstruiert und in großer Zahl gefertigt. Ein wesentlicher
Fortschritt in der Steigerung der Leistungsfähigkeit der Flakscheinwerfer
wurde durch die Verbesserung der Lichtquelle erzielt. Zunächst wurde durch
die anscheinend auch in anderen Ländern verwertete sogen. Becklampe
der Fa. Körting in Leipzig Cspäter Görz) die Reichweite des Schein-
werfers vergrößert. Durch ein Preisausschreiben zur weiteren Ver-
besserung der Lichtquelle gelang es dann in verhältnismäßig kurzer Zeit
der Fa. Görz, die Leistung weiter erheblich zu steigern. Das Einrichten
der Flakscheinwerfer auf das Jiel wurde durch die Schaffung von
Doppelrichtungshörern, Horchtrichtern, Richtungsweisern usw. wesentlich
erleichtert. Alle diese Apparate erforderten große Konstruktions= und
wissenschaftliche Arbeiten.
Aus kleinen Anfängen sind im Laufe des Krieges die Flugabwehr-
waffen in hohem Maße vervollkommnet und konstruktiv zu einem
gewissen Abschluß gebracht worden, auf dem in Zukunft wird erfolg-
reich weiter aufgebaut werden können. An der konstruktiven Entwicke-
lung des Geräts und der Munition, die vom A.D. des K.M. geleitet
wurde, war die Artillerie-Prüfungskommission, die im Kriege mit
Rücksicht auf dieses wichtige Arbeitsgebiet stark erweitert worden war,
in hohem Maße beteiligt. Sie hat hierbei aufs engste mit der Wissen-
schaft und Technik zusammengearbeitet. Die Front hat ebenfalls eifrig
an der Vervollkommnung des Geräts mitgewirkt.