Full text: Major Menzels Dienstunterricht des deutschen Infanteristen.

Exerzieren und Gefecht. 111 
Verzögerung ihrer Bewegung veramaßt. Nur die von der Kavallerie unmittelbar 
bedrohten Infanterieabteliungen dürfen daher den Kan#f mit ihr aufnehmen. 
DHie Feuerwirkung gegen Maschinengewehre auf den Fahrzeugen ist die Sleiche 
wie auf aufgeprotzte Artillerte, auf freigemachte Gewehre in der Bewegung wie die 
auf Schützen. In Stellung befindliche Maschinengewehre sind ein schwer zu treffen- 
des Ziel, dessen Feuerkraft auch nach Verlust eines Teils der Bedienungsmann= 
schaften noch ohne wesentliche Einschränkung andauern kann. Zum Erfolg gegen 
Maschinengewehre bedarf es des Zusammenfassens einer größeren Gewehrzahl mit 
reichlicher Munition. Beim Vorgehen gegen diese Waffe kommt es daher auf sorg- 
fältigste Geländebenuhung und überraschendes und unregelmäßiges Vorspringen an. 
Int dies nicht möglich, muß kriechend Gekände gemonnen werden. 
Hohe und tiefe Ziele (ungedeckt stehende und marschierende geschlossene Ab- 
teilungen) sind bei richtiger Feuerleikung bis zu den höchsten Visterstellungen mit 
Erfolg zu bekämpfen; doch wächst bei schmalen Zieten die Gesahr, baß Seitenwind 
die Geschoßgarbe abtreibt. 
Flankierendes Feuer il auf allen Enisernungen besonders wirksam. 
Unter Benutzung von Ferngläsern ist fortgeietzte Beobachlung der Fener- 
wirkung erforderlich. An den Gescheßaufschlägen und am Verhalten des Gegners 
muß man die Wirkung zu erkennen sachen. - 
Z.Mwlliagsksfais. 
DersnfamkristnågtläckfcharfePatcvaenäciEtchxinto-derber beiden 
Patrontaschen 45 —= 30, in den deiden Patronenbehältern der Tocnikterklappe je 
15 — 30, Rest im Tornister. Werden noch mehr Patronen verausgabt, so hängt 
man sich die ausgegebenen Patronentragegurte um den Hats und besestigt sie unten 
am Leibriemen oder dem Tragegerüft dur mun steckt lose Ladestreisen in den Brot- 
beutel, Nock, in vie Hosentaschen usp. Die Patronen aus den Gurren sind zuerst 
zu verwenden. Währeitd daher bei Beginn des Gefechts meist reichtich Patronen 
vorhanden sind, werden diese im Verlauf ves Gefechts allmöhlich an Zahl ab- 
nehmen. Es ist nun eine hetlige ficht jepes Schützen, oie Munition der Toten 
und Verwunderen an sich zu nehmen. 
Jede Verstärkung bringt neue Munition mit in die Schützenllnie, o#e Kompagnie= 
Patronenwagen“) geben entweder die Patronen vor dem Gesech: aus, mobei 
die Patronentcagegurte schnell durch die Geuppenglieoer wrifer zu geben sitld, oder 
die Wagen fahren so dicht als möglich an die Schützenlinien heran, und von hier 
aus hringen Leute die Patronemtrageguric nach vorn. In ver Schützentinie werden 
die Patronentragegurte vertellt. Siehe auch das Bild über Vermendung der 
Pa#gurte. 
6. Ter Tturm. 
Der Befehl oder das Signal „Seitengewehr tilanzt auf!“" geht dem 
Sturmentschluß voran. Die Schützen steigern ihr Feuer bis zur äußersten 
Höhe. Noch weiter ab befindliche Teile der Feuerlinie arbeiten sich so- 
schnell als möglich auf nächste Entfernung an den Feind heran. 
Sobald dann die vordere Linte zum Sturm antreten soll, blafen 
alle Hornisten dauernd das Signal „Rasch vorwärts!“, alle Tamboure 
schlagen. Auf das Signal wie „ein Mann“ aufspringend, werfen sich 
alle Teile umt größter Eutschlossenheit auf den Feind. 
Unmutelbar vor dem Feinde ist das Gewehr zu fällen und unter 
-Hurra!“ in die Stellung einzubrechen. » 
Bricht der Gegner während des Sturmes zum Gegenstoß vor, so nehmen 
die Schützen, unterstützt von den Maschinengewehren, den Feuerkampf auf. 
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