154 Vorposten.
nach einer verteilbaften bergangsstelle, Herstellen eines Übergangs mit Hilfe eines.
Baumes, eines Breites ober dgl.. Sicherung eines Ubergangs für den Rückweg usw.
werden Uberlegungen fein, die sich dem Führer in kurzer Aufeinanderfolge aufdrängen.
. Wie aber der Führer bei Gelegenheiten, bei venen er einige Minuten Zeit
zur Uberlegung hat, einen richtigen Entschluß fassen soll, so soll er auch bei plöt-
lichen Ereignissen, die ihn und seine Patrouille gesährden können, das Rechte treffen.
In derartigen Jugenblicken hat er Geistesgegenwart zu zeigen; Entschluß und
Handlung müssen der Zeit nach zusammensallen!
Bei der Handlung, besonders bei dem Kampf. verliere der Führer seine Be-
stimmung als Patrouille nicht aus dem Auge.
Mit Lis und Verschlagenheit, die im Augenblicke der Gefahr immer noch
einen Ausweg findet. versuche er, sich dem Feinde zu entziehen, um seine gute
Meldung zurückzubeingen.
Selbst während eines Kampfes bewahre der Führer Ruhe und Besonnen-
heit, sowie völlige Kalblütigkeit; denn gerade in solchem Augenblick wird sich
aft Gelegenheit zu sehr wichtigen Meldungen finden, die einem entgehen, wenn
man der genanmen Eigenschaften entbehrt.
Potronillen sollen möglichst nicht kämpfen, sondern erkunden und melden.
b) Stärke, Anzug, Auftrag der Datronille.
Für die Stüärkebemessung einer Potrouille kommt ihre Aufgabe in Betracht,
auf die Zurückbeförderung der Meldungen ist dabei Rücksicht zu nehmen.
Die Patrouislen bestehen mindestens aus zwei Mann unter einem gewandien
Führer, in wichtigen Fällen einem Offtzier. Ihr Anzug richtet sich nach dem
jeweiligen Gefechtszweck.
Der Auftrag wird in Gegenwart sämtlicher Leute der Patrouille erteill; der
Führer hat ihn zu wieverholen.
Drei Wörter ###nd für jeden Auftrag von Wichtigkeit, dieselben fangen alle
drel mit „Z“ an und heißen: 1. Zweckl 2. Zlei! und 3. Zeilt!
Aus dem Zweck 1 ergibt sich meist von selbst das Zie! 2 und eng damir
verknüpft ist die Zeitbestimmung 3, die immer unter der Boraussetzung gegeben
merden wird, daß vorn im Gelände keine Hindernisse eintreten, die ihr Innehalten
verhindern. Mielfach nennt man den Patronillen einen bestimmten Posten, den sie zu
passieren baben. Es ist wichtig, daß der Patrouillenführer Uhr, Kompaß, Fern-
pglas, Karten, Papier für Meldungen bei sich hat. Steigeisen können einer Patrouille
wesentliche Dienste leisten.
c) Marschform und Art des Dorgehens.
Über die Marschform der Patrouille gibt es keine bestimmten Vorschriften;
die Entscheidung über die Form, in der marschiert wird, steht dem Führer zu.
Dieser wird ganz nach den Umständen, nach vem Gelände und nach der Nähe
des Feindes diejenige Form annehmen, die ihm für den jedesmaligen Zweck
diee geeignetste erscheint. Jedenfalls ist es aber jeite Pflicht, vor dem Abmarsch
oder während desselben derartig die Leute zu belehren, daß diese auch seine Zeichen
und Winte richtig verstehen. Es kann demmach vorkommen, daß alle drei Leute einer
Patrouille nebeneinandergehen, daß einer hinten und zwei vorn marschieren
und daß sich schließlich zwei hinten und einer, der Filhrer, vorn besfinden.
Benntzung des Gelündes. Die Patrouillen bewegen sich vorsichtig und
geräuschlos; öfters mird Oalt gemacht, um zu horchen. Das Gelände wird in der
ausgiebigsten Weise zur Deckung benutzt. Schluchten, Hohlwege, Bergabhänge, lang-
gestreckte Büsche ufw. werden Gelegenheit für eine gedeckte Annäherung an Aus-
lichtspunkte bieten, deren man für gute Metidungen brdarf. Die Höher eines
Berges usw. wird man vorsichtig, vielleicht durch Hinankriechen, erklimmen; auch dürfte
es sich unter Umständen in solchem Augenblicke empfehlen, daß zwei Leute der
Patrouille mit fertig gemachtem Gewehr so lange hinten achtgeben, bis der Führer
ein Zeichen gibt, das sie zum Noachfolgen ennahnt. Das übertrieben vorsichtigt
Herumschleichen von Deckung zu Deckung im Gelände ohne einen bestimmten Plan
ist als fehlerhaft zu bezeichnen, Der gerade Weg ift auch hier, wie so offl, der beste.