170 Was der aktive Soldat von den Kriegervereinen wissen muß
Wus der aktive Koldat von den Rriegervereinen wissen muß.)
Der junge Reservist, der ehemalige Soldat sinder #bera, in Dorf oder Stadl.
Kriegervereine, und Überall wird er, wenn er ein seinem Fahneneide getreuer
und ein kameradschaf#lich gesinmter Mann ist, von den Kameraden mit offenen
Armen aufgenommen werden. In Dörsern und in kleinen Städten ist dem Reser-
viften die Adresse des Kriegervereinsnorstandes, an den er sich bei der Aufnahme
zu wenden hat, bekannt und die Anmeldung und Aufnahmic Est bald erfolgt. In
frößeren Städten ersährt der Neserpift die Adresse von Kriegervereinen ven leinem
Besirksfeldwebel oder von anderen Kameraden.
Bei der Anmeldung sind dem Vorstande die Mililärpapiere vorzulegen, und
wenn sie in Ordnung sind und der Betressende eln ehrenhafter und i Besitze
leiner Ehrenrechte befindlicher Mann ist, erfolar die Aafnahme. Der neue Kamerad
wird in der nächsten Sitzung in den Verein eingeführt und durch Handschlag ver-
pslichtet, daß er die Satzungen des Verems huatten, das er seinem Kaijer und
seinem Vaterlande getreu verbleiben und daß er gute Kameradschaft hallen will.
DTamit ist der Reserpist in die große Gemeinschaft des Kriegervereinswesens auf-
genom'enen; er ist damit nicht nur Vereinsmitzlied geworden, sondern auch Ange-
döriger der Kriegerverbände, zu denen der Verrin gehör!, und er hai das Anrecht
auf den Mitbefitz und den Mitgenußz des Vermogene und der Wohllahrtseinrich.
tungen dieser Verbände erworben.
Zurzeit bestehen im Deutschen Reiche elma 3l 0# Kriegervereine. Sie
haben sich zu einer großen Organisation zusammengeschlossen und bülden die größte
Vereinsorganifation, zufammett 23¾ Mlllionen, die es im Deutfschen Nieiche gibt.
Die einzelnen Kriegervereine sind innerhalb ibres Heimatsbezirkes zu Ver-
dänden zusammengeschkossen. «-
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zu Regierungsbezirks. Verbänden vereinigt.
Allle Preußischen Kriegervereine und Kriegerverbünde umschließt der Preubische
Landes-Kriegerverband, mit dem Sige in Berlin. Er uunfaßt zurzeit fast
15 000 Vereine mit mehr als 1 ½ Millionen Mitgkenern. An seiner Spite steht
Seine Majestät der Kaiser und König als Vroteklor.
Edeso wie für Preußen bestehen ##r alle Deulschen Bundesstaaten Landes-
Kriegerverbände und überall sieht an ihrer Spitze aus Prolektor der Landesherr.
SIlle Deutschen Landes-Kriegerverbände umsaßt wiederum der Kpffhäufer-
Bund der Deutschen Landes. Kriegerverbände, zurzeit 31 000 Vereine
und 2¼ Millionen Mitglieder Ktrk.
NRächst den patriotischen Bestrebungen, der Pflege der Treu#e und Liebe zu
Kaiser und Reich, der Vaterkandsliebe, der Erinnerung an die militärische Dienst-
zeit sind die Ziele und Zwecke der Kriegervereine dem Wohle der
Mitglieder gewidmel. . -
Die Beiträge der Kriegervereine sind sehr gering; sie betragen in vielen
Vereinen noch acht 3 M. jährlich und steigen in ven großen Städten bis zu 6 M.
im Jahre; im Durchschnitt aller 31 000 Vereine ist der Jahresbektrag auf wenig
mehr als 3 M. zu rechnen. —-
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glieder und deren Hinterbliebenc in Krankheits- und Notsällen nach ihren Krästen.
Da die Ariegervereine nach Zahl ihrer Mitgliever und deshalb in ihrer
Leistungssahigkeit sehr verschieden sind, so haben sich die meisten von ihnen zu einer
desonderen Wirischafisgemeinschast verbunden, die der Doeutsche Kriegerbund heißt.
Der Deutsche Kriegerbund umfaht außer Preußen noch 20 Landesverbände
und ist Ende 1911 rund 21 000 Vereine mit I,8 Millionen Milglievern stark. Er
erhebt für seine Bundesjwecke nur 28 Psennig im Jahre Beitrag, die aber nicht
die einzelnen Mitgliever, sondern die VBereinskassen zuhlen. Zurzeit hat er ein
Bermögen von 3½ Millionen Mark.
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*) Auszug aus dem sobr 1###tten Büchlet gleicken Tuels. Herzuscegehen vem Prenhischen
Eanres triegerverband, Berläz W L#.