214 Robert Wuttke: Die Bevölkerungsgliederung.
Die neugebornen Knaben weisen im ersten Lebensjahre eine erheblich
größere Sterblichkeit als die Mädchen auf; in den folgenden Jahren schwächt
sich der Unterschied ab, bis mrit dem 5. bis 10. Jahre die Sterblichkeit beider
Geschlechter gleich ist; in den Entwickelungsjahren 10 bis 15 ist die Sterblichkeit
der Mädchen etwas höher, um mit 15 bis 20 Jahren der der Knaben wieder
gleich zu stehen. Mehr als die Hälfte aller gebornen Knaben erreicht nicht
das Alter von 20 Jahren! Die überaus hohe Sterblichkeit im ersten Lebens-
jahr verursacht dies ungünstige Verhältnis. Die Folge ist, daß, obgleich mehr
Knaben als Mädchen jährlich geboren werden, in den späteren Jahren beide
Geschlechter gleich zahlreich sind. Die größere Sterblichkeit der Knaben führt
folglich zu einem Geschlechtsgleichgewicht in den reiferen Lebensjahren.
Auf 100 Lebende kommen Gestorbene:
22 männlich wesölich beide Geschlechter
20—25 dahren .6468 0,73. 0,71
25—3005 080 o,87 0,84
30—35 „ 0 209 0%
35—40 1,15 1,09 1r12
40—45 147 1,15 131
45—600. 193 131 1,1
In „ne Altersklassen. die das kräftigste Alter umfassen, ist der Unter-
schied in der Sterblichkeit zwischen beiden Geschlechtern nicht so bedeutend
wie in der Entwicelungszeit; in dem Alter 20—35 weisen die Frauen eine
größere Sterblichkeit als die Männer auf, die Ursache ist leicht erkennbar;
es ist. das Alter der Mutterschaft. «
Auf 100 Lebende kommen Gestorbene: .
«"Altet ·msnnltch weiblich beide Geschlechter
50885 Jahren 2,5 1,7 2,1.
* 55—60 „ 34 2,5 2,9
60—65, 4,8 3,7 42
65—70, 7,1 6,9 6,5
70—75 „ 10,1 8.9 9
75—80 „ 17,7 16,5 17,0
so. und mehr Ichre 25,7 23,9 24,6
Wie in dem Alter von 0—20 Jahren steigt auch in diesen Altersklassen
die Sterblichkeit der Männer stärker als die der Frauen. Überblicken wir
die Zahlenreihen, so ergiebt sich: die Knaben verlieren den durch ihre größere
Geburtsziffer erlangten Vorteil schon in den ersten Lebensjahren; in den
mittleren Lebensjahren ist die Sterblichkeit beider Geschlechter fast gleich, in