Full text: Sächsische Volkskunde.

Robert Wuttke: Die Bevölkerungsgliederung. 219 
Von Altersklasse zu Altersklasse sehen wir das Bild wechseln. Jetzt 
weist Sachsen wieder eine besonders niedrige weibliche und dementsprechend 
eine hohe männliche Sterblichkeit auf; auf 100 gestorbene Männer sterben in 
Sachsen 8 Frauen weniger, als nach dem Reichsdurchschnitt sterben müßten. 
In allen deutschen Staaten aber sterben mehr Männer als Frauen; ähnlich 
liegen die Verhältnisse im Ausland; eigentümlich ist es, daß Süddeutschland 
(Württemberg, Baden, Elsaß-Lothringen) die niedrigste Frauensterblichkeit im 
Deutschen Reich und genau dasselbe Verhältnis wie Italien aufweist. Das 
Deutsche Reich, Deutsch-Osterreich und Frankreich weisen fast dieselben Ver- 
hältniszahlen auf, nur England mit 76 besitzt eine relativ geringe, Irland 
dagegen mit 94, eine hohe Frauensterblichkeit. 
4. Altersklasse von 60 und mehr Jahren. 
Die Sterbeziffer des männlichen Geschlechts verhält sich zu der des 
weiblichen wie 100 zu: 
utscheStaatenso 8 8 83 8 8 63 S S99/9% 
Niedrislrahet: 
Sachsen 
Preussen 
Deutsches Reich 
#raunschweig 
Oldenbu 
NKosland: 
England 
Frankreich 
West- Osterreich 
Ttalien 
  
Fig. 147. 
Die männliche Sterblichkeit weist in dieser Altersklasse in Sachsen eine 
weitere Steigerung auf; im Vergleich mit den größeren deutschen Staaten ist 
sie sogar die höchste. Ziehen wir die Statistik kleinerer Gebietsteile heran, 
so finden wir im Fürstentum Birkenfeld mit 110 und im Regierungsbezirk 
Münster und Minden mit 105 die höchste, dagegen in Waldeck und beiden 
Lippe mit 86 und in Stadt Berlin mit 79 die niedrigste weibliche Sterblich- 
keit. Das Deutsche Reich weist also in seinen Gliedern wesentliche Differenzen 
in der Sterblichkeit beider Geschlechter auf. Im Ausland übertrifft allein 
in Italien die weibliche die männliche Sterblichkeit, in allen übrigen Staaten 
ist das männliche Leben größeren Gefahren als das weibliche ausgesetzt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.