Karl Franke: Die obersächsische Hauptmundart. 291
fichn einen schwachen schrillen Laut geben.
flücksn vorwärts gehen von einer Arbeit u. dergl.
gärn schwatzen.
gedéöse (gedeesche) klein zugebend, kleinlaut.
gelumpe schlechte Kleidung.
gesxe (gescheeche) Vermummung, widriger Mensch.
gingerlitsxn und kipgrlitsn Kleinigkeiten.
glitsenas ganz naß.
glepern nicht schwunghaft gehen (von Geschäften.)
grife kleiner Mensch.
grinsn weinen.
grinsepikse ein zum Weinen geneigter Mensch.
grisperix oder ähnlich kristallisiert und beim Essen knirschend.
güdhmèn liebkosen.
gwats Geschwätz, gwatsn konfus reden.
gwäraln in die Quere kommen.
gweschn und gwesdern wiederholt zur Thür hinaus= und hineinlaufen.
häbxn un bäbxn das ganze geringe Vermögen.
hamsdrn gierig essen.
hänebign grofßs, stark, grob.
haue Schläge.
hitse Fußbank, käsehitse kleiner Kinderschlitten.
hifrix dürftig.
hinblaudsn hinfallen.
kwerls überflüssig.
June (junge) Knabe, Sohn.
lape Mund.
läwern und lawrn schwatzen.
lepern nach etwas verlangen.
malgern und malvern drücken, plump liebkosen.
manesn Männerwelt, einzelner Mann.
mürde Suppe von Brot, Gewäsch.
meirn betrügen.
msldräda nicht recht bei Sinnen.
ninn (ningln) weinen.
nusIn und nüsln näseln, undeutlich sprechen.
ratrn lärmend fahren.
rapgru unruhig liegen oder sitzen.
runs und rungs (runks) Flegel, aprungsn ausschelten, änrungsn anfahren.
Sat genug, so güd sat.
Säds (schadschch) empfindlich.
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