K. Schmidt: Die bäuerliche Wohnung. 469
leiste versehene Brettverkleidung, welche — wie das gesamte Holzwerk der
Inneneinrichtung — mit brauner HOlfarbe gestrichen ist und damit den Ein-
druck größter Behaglichkeit hervorruft. Die quadratischen Fensteröffnungen,
mit Schiebeläden versehen, haben nur einen kleinen ebenfalls zum Schieben
eingerichteten Lüftungsflügel. In dem räumlich sehr beschränkten durch
Tageslicht traulich erleuchteten nicht zu hellem Wohnraume, dessen Fenster
Fig. 222. Feuerungsanlagen aus Förstgen b. Grimma.
nicht selten noch durch umrankendes Laubwerk beschattet oder durch Blumen-
töpfe verstellt werden, spielt sich im wesentlichen das Familienleben der in
ihrer Einfachheit dahinlebenden bescheidenen und doch glücklichen Bewohner
ab; als Schlafräume dienen die im Obergeschoß befindlichen, ganz ohne
Schmuck gelassenen Kammern; ein in der Hausflur nur um etwa 10 Stufen
tief angeordneter mit Feldsteinen ausgelegter kleiner Keller wird durch eine
horizontale Klappthür verschlossen; rechts von der Flur befindet sich der
Stallraum, welcher in seiner Größe der Unterbringung von 4 Kühen, der
Bewirtschaftung des mit 5 Acker bemessenen Gutes entspricht. Eine ander-
weite und nicht minder häufige Anordnung der Küche mit Herdeinrichtung,
wie sie um weniges größeren Gütern als dem vorbeschriebenen allgemein eigen