A. Kurzwelly: Die bäuerliche Kleinkunst. 501
aufweisen, vor allem aber, weil wir an ihnen vereinzelt eine Art der Deko-
ration finden, die als spezifisch sächsisch gelten darf: die Verzierung mit
einzelnen oder zu Rosetten gruppierten kleinen Quarzstückchen. Sie findet
sich beispielsweise an einer sechsseitig facettierten Schraubflasche im Kunst-
gewerbe-Museum in Dresden.
Ein ebenda befindlicher kleiner kannenförmiger
Krug von der bezeichneten Art mit dem emaillierten
Monogramm Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen
und eine kleine Schraubflasche mit dem kursächsischen
Wappen sind nur geeignet, jene allgemeinen Beweis-
gründe zu stützen.
Im Dresdener Kunstgewerbe-Museum gelten diese
späten Abkömmlinge der Kreußener Ware, ebenso ge-
wisse mit grob emailliertem Kerbschnitt dekorierte Krüge
in Kreußener Art (s. Fig. 242), schon länger für sächsisch.
Inwieweit diese oder ähnliche auch außerhalb Sachsens,
etwa im benachbarten Schlesien, gearbeitet worden sind %
muß dahingestellt bleiben. —
Die eben erwähnte Verzierung mit Quarzstückchen Fig. 242.
bietet einen ziemlich sicheren Anhalt für die Annahme
sächsischer Herkunft, da wir sie ebenso an Altenburger Krügen des 17. und
18. Jahrhunderts, wie an neueren Lausitzer Bauerntöpfereien finden.
Fig. 243.
Lassen sich die gekennzeichneten emaillierten Krüge und Büchsen bereits
nicht mehr mit den deutschen Kunsttöpfercien des 16. und 17. Jahrhunderts,
mit der rheinischen und der Kreußener Steinzeugware auf eine Stufe stellen,
so sind die Altenburger Krüge bereits ganz und gar der Bauerntöpferei zu-