Full text: Sächsische Volkskunde.

536 A. Kurzwelly: Die bäuerliche Kleinkunst. 
sich solche auch an der Innenseite der Stubenthür. Am häufigsten kommen 
die beiden alten Sprüche vor: 
„Hilft Gott nicht zu jeder Frist, 
Hilft er doch, wenns nötig ist.“ 
„Gott hat geholfen, Gott hilft noch, 
Gott wird weiter helfen.“ 
Neben Sprüchen dienen auch eingerahmte Namenszüge, Familienurkunden 
und dergl. als Wandschmuck. Im Vogtland soll man nicht selten die Vor- 
namen der Kinder in farbigen Buchstaben eingerahmt an den Wänden finden. 
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Fig. 282. 
Daß farbige Lithographien und neuerdings schlechte Oldrucke in Sachsen 
wie anderwärts, z. B. namentlich in Tirol, in der Bauernstube, so verbreitet 
sind, kann nicht Wunder nehmen bei der großen Farbenfreude des Bauern. 
Als der Farbendruck noch nicht erfunden war, behalf er sich mit dürftig 
gezeichneten, aber reich mit Wasser= oder Lackfarben kolorierten Bildchen, die 
ihm Kartenzeichner, Kalligraphen und dergl. Künstler lieferten. Zur Erhöhung 
der farbigen Wirkung staffierten diese ihre ärmlichen Schöpfungen mit bunten,
	        
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