WIIIIELNI DER SITIECREICHE 57
Nicht glücklicher war die 100 000 Mann starke
Nord-Armee. Sie wurde von einem ttuchtigen
General, namens Faidherbe, befehligt. Dieser, ob-
gleich geschlagen, verlor niemals den Mut. Er
verstand es, seine versprengten Truppen immer:
wieder von neuem zu sammeln und rückte immer
wieder mit frischem Mute vor. Vergebens! Drei
Schlachten—bei Amiens, Bapaume und St. Quentin'
—und auch die Nord-Armee lag in Trümmern.
Ein andrer General, Bourbaki, hatte die ver-
sprengten Teile der Loire-Armee gesammelt und sie
durch neuen Zuzug verstärkt. Unter andern war
zu ihm ein alter Freiheitskämpfer aus Ztalien,
namens Garibaldi, mit seinen Söhnen gestoßen.
Dieser greisenhafte Degen konnte es nicht übers
Herz bringen, ruhig zuzusehen, wie ein freier Staat
unter den Schlägen „eines fremden Unterdrückers“
litt. Er wollte helfen. So ging es denn voll
edeln Feuereifers gen Belfort, welche Festung von
deutschen Truppen eingeschlossen war, die unter dem
Befehl des Generals von Werder standen. Belfort-
sollte entsetzt werden, die Haupt-Etappenstraße'
Paris-Nancy durchbrochen, in Deutschland einge-
fallen und hier nach Herzenslust Vergeltung geübt
werden. Dann mußte ja“' die deutsche Armee die
Belagerung von Paris aufgeben und uber Hals
und Kopf Kehrt machen, verfolgt von allen Fran-
zosen, die noch kampffähig waren.
Der Plan war vortrefflich ausgeklügelt; allein er
mißglückte" vollständig.
General von Werder traf seine Vorkehrungen
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