10 Allgemeine geographische Verhältnisse Sachsens.
süd-nördlicher Folge aufeinander, ohne daß scharf ausgeprägte
Grenzen zwischen diesen Hauptformen der Oberflächenge-
staltung vorhanden sind. Der höchste Punkt des Landes
ist der Fichtelberg (1215 m), dessen Unterkunftshaus die
höchste dauernd bewohnte Stätte des Landes ist. Auf
böhmischem Gebiet liegt in der Nähe der Keilberg (1 244 m),
der höchste Punkt und die höchste Wohnstätte des Erzgebirges.
Der tiefste Punkt des Landes liegt am Austritt der Elbe
aus dem Königreich in 87 m Seehöhe, der Unterschied
zwischen höchstem und tiefstem Punkt beträgt 1128 m.
An der Bildung des sächsischen Bodens haben sich fast alle
geologischen Formationen beteiligt, doch überwiegen bei
weitem dic älteren. Von den älteren Gesteinen bildet der Gneis
im östlichen und mittleren Erzgebirge ein großes Dreieck, 5essen
Spitze bei Siebenlehn liegt, während die Basis durch den Ge-
birgskamm vom Keilberg bis zum Schneeberg bezeichnet wird.
Nordwestlich von der Gneiszone bildet der Granulit um Mitt-
weida ein größeres, elliptisch gestaltetes Gebsek, Fas von einer
schmalen Zone von Glimmerschiefer umschlossen wird, der wiederum
ein nicht überall geschlossener Ring von Phyllit vorgelagert ist.
Auch der westliche Rand des großen Esieisdreiecks wird von
einer Zone von Glimmerschiefer begrenzt, die gleichfalls zu einer
Phyllitzone überleitet. Diese erstreckt sich von Oderan bis zur
Grenze bei Bad Elster, nach SW. an Breite zunehmend. Die
großen Granitstöcke von Eibenstock und Kirchberg und eine
größere Anzahl kleinerer sind den älteren Gesteinen eingelagert.
Das größte Granitgebiet erstreckt sich von Lommatzsch und
Meißen quer Hüc#ch die uwit bis nach Görlitz. l älteren
paläozoischen Formationen (Kambrium, Silur von) sind am
mächtigsten im Vogtland, an'die Whhlitzone anschließend, ver-
treten, begleiten aber auch die Spitze des Gneisdreiecks und
bilden größere Flächen in der nordwestlichen Lausitz. Im erz-
gebirgischen Becken herrscht von Werdau bis Frankenberg das
Notliegende vor, meist karbonischen Schichten überlagert, die
große Steinkohlenlager enthalten. Dieselbe Lagerung kehrt in
leinerem Maße südwestlich von Dresden wieder. Eine größere
Porphyrzone begleitet fast in der Gestalt eines Dreiecks die
untere Mulde bis nach Wurzen. Aus der Kreidczeit-stammt
der Sandstein des Elbsandsteingebirges, die letzte Gesteinsbil-