Full text: Landeskunde des Königreichs Sachsen.

100 Volk und Staat. 
Sachsen. 1903 kamen auf 1000 Einwohner 33,8 Ge— 
burten und nur 19,7 Todesfälle. 1834 zählte Sachsen 
1595 668 Einwohner, 106 auf 1 qkm, besaß also damals 
schon die heutige Durchschnittsdichte des Reiches. Diese 
Bevölkerungsziffer verdoppelte sich bis 1885 und nahm in 
den nächsten 15 Jahren allein um einc weitere Million zu. 
Die Periode 1895—1900 war mit 10,94% Zunahme die 
des stärksten Wachstums, das sehr wesentlich vom Gang der 
Industrie beeinflußt wird. Die vattirliche Zunahme wird 
durch den Wanderungsgewinn verstärkt, d. h. den Überschuß 
der Zuwanderung über die Abwanderung. Er betrug 1895 
bis 1900 allein 89 477 Köpfe (4,5 auf 1000 Einw.) und 
kam dem des ganzen Deutschen Reiches (94 125) fast gleich. 
Nur in den Stadtstaaten der Hansestädte war er relativ 
noch höher. 
Die Zahl der in Sachsen geborenen Einwohner ist seit 
1880 von 91,0 auf 85,8i% gesault (1900: 3604388). 488134 
sind aus den anderen Bundesstaaten eingewandert, ihr 
Anteil stieg seit 1880 von 7,6 auf 11,6%. Den Hauptteil der 
Zuwanderung stellt Preußen (342842 = 8,2% der Bev.), vor 
allem die Nachbarprovinzen Sachsen (138558) und Schlesien 
(117476). Aus dem rechtsrheinischen Bayern stammen 31319 
— 0,75% . Die übrigen Reichsdeutschen kommen zumeist aus 
den benachbarten thüringischen Staaten, so aus Sachsen-Alten- 
burg 25 953, S.-Weimar 18639, Reuß j. L. 16231, Reuß d. L. 
10 159. Im Ausland sind 109588 Einwohner geboren, da- 
von über 90000 in Osterreich- Ungarn, 6009 in Rußland, 2724 
in der Schweiz, 2145 in Italien, 2088 in den Vereinigten 
Staaten. 1880 gab es erst 40000 Ausländer in Sachsen, seit- 
dem ist ihr Anteil von 1,3 auf 2,6% gestiegen. Die Industrie 
zieht diese Ausländer vorwiegend an, im Niederland auch der 
Mangel an landwirtschaftlichen Arbeitern. Im Ausland staats- 
angehörig sind sogar 133 175, allein 115 000 = 2/% der Be- 
völkerung in Österreich- Ungarn, darunter 10000 Mätner mehr 
als Frauen. Unter diesen ausländischen Staatsbürgern befinden 
sich viele sächsische Frauen, welche Ausländer geheiratet haben, 
und in Sachsen geborene Kinder von Ausländern.
	        
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