Volk und Staat. 103
Wendisch 28727, und Deutsch 18 282
Tschechisch 9446, „ „ 5 515
Polnisch 5256, „ „ 2 800
Russisch 1 527, „ „ 397
Slawisch 44 956, und Deutsch 26 994.
Von den übrigen Nichtdeutschen sind nur die Engländer
(2830 —+ 250 Zweispr.) und Italiener (2126 + 213 Zweispr.) in
verhältnismäßig größerer Zahl vertreten. Die ersteren wohnen
bis auf einige Hundert in Dresden und Leipzig, letztere kommen
in wechselnder Zahl meist als Bauarbeiter zu vorübergehendem
Aufenthalt in die verschiedensten Teile des Landes. Von den
übrigen nichtdeutschen Sprachen sind mit mehr als 100 Köpfen
vertreten (in Klammer die Zweisprachigen): Französisch 973
(3250), Magyarisch 765 (J241), Dänisch 575 (X 87), Hol-
ländisch 377 (□37), Schwedisch 349(—+ 30), Spanisch 137 (+ 37).
Die Bevölkerung verteilt sich (1904) auf 143 Städte
und 3043 Landgemeinden. Die Bahl der letzteren ver-
ringert sich fast jedes Jahr durch Eingemeindung von Vor-
orten in größere Städte. Von 1880—1904 sind 54 Land-
gemeinden zu Stadtteilen geworden. Der Unterschied
zwischen Stadt und Land verwischt sich in den Industrie-
bezirken immer mehr. Reine Bauerndörfer wiegen nur
noch im Niederland vor. Die Stellung Sachsens als In-
dustriestaat kommt in dem Uberwiegen der städtischen
Bevölkerung über die der Landgemeinden, sowie in der
Anhäufung der Mehrzahl der Bewohner in Gemeinden mit
über 5000 Einwohnern zum Ausdruck.
Nach dem Gebietsumfang der Gemeinden vom Dezember
1904 kommen von der 1900 gezählten Bevölkerung 2223684
auf die Städte, nur 1978532 auf die Landgemeinden. Unter
den Städten nehmen wieder die drei größten mit 1 151.000 Einw.
allein über die Hälfte der städtischen, über ein Viertel der Ge-
samtbevölkerung auf, mit den Vororten noch weit mehr (] Tabelle
am Schluß). Am 1. Dezember 1900 wohnten 34% der Be-
völkerung in den Gemeinden über 20000 Einw., 20% in denen