Full text: Landeskunde des Königreichs Sachsen.

12 Die Lausitz. 
Innerhalb Mitteleuropas kann Sachsen, die nördliche 
Umwallung Böhmens, als eine natürliche Landschaft 
aufgefaßt werden, die sich wiederum in mehrere natürliche 
Gebiete zergliedern läßt. Am angemessensten wird man 
im Königreich Sachsen sechs natürliche Landschaften unter— 
scheiden, von denen die östlichste und westlichste auch nach 
Geschichte und Bevölkerung als selbständige Glieder des 
Ganzen erscheinen. Scharfe natürliche Grenzen sind zwischen 
den einzelnen Landschaften nicht vorhanden, jede geht an 
ihren Grenzen allmählich in die andere über, unterscheidet 
sich aber im ganzen durch wesentliche landschaftliche Cha— 
rakterzüge von den benachbarten Gebieten. Diese sechs 
natürlichen Landschaften sind die Lausitz, das Elbgebiet, die 
Leipziger Tieflandsbucht, das erzgebirgische Becken mit dem 
N das Erzgebige, und das Vogiland. Die 
soll in den folzenon Abschnitten zu schildern bersacht 
werden. 
Die Lausitz. 
Die sächsische Lausitz deckt sich mit der Kreishauptmann- 
schaft Bautzen (2470 akm), deren westliche Grenze der alten 
geschichtlichen Grenze der Lausitz entspricht. Geologisch und 
landschaftlich ist keine scharfe Grenze vorhanden, das öst- 
liche Elbgebiet trägt bis zum Steilrand des Elbtalkessels 
und der Grenze der Sandsteinzone den Charakter der L Lau- 
über- Granitplatte. 
Die Oberflächenformen der Lausitz führen von der 
Tiefebene bis zum Kamm der Mittelgebirgszone. Wie im 
ganzen Lande ist die nördliche Abdachung vorherrschend. 
An der Südgrenze bildet das Lausitzer Gebirge im engeren
	        
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