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zug (Zittauer oder Lausitzer Gebirge) aufgesetzt sind,
Gipfel des Hochwaldes (749 m). Hier erhebt sich auch
der sagenumsponnene, romantische Sandsteinfels des Oybin
(515 m) mit Burg= und Klosterruine. Die großen Granit-
steinbrüche der mittleren Lausitz werden hier durch Sand-
steinbrüche ersetzt; der Jonsdorfer Sandstein wird zu ge-
suchten Mühlsteinen bearbeitet. Die Formen des Elbsand-
steingebirges wiederholen sich im Sandstein der Lausitz,
namentlich die Nonnenklunsen bieten die charakteristischen
Formen der Gründe der Sächsischen Schweiz.
Einen lehrreichen Überblick über die Oberflächenformen der
südöstlichen Lausitz und ihrer Grenzgebiete gewinnt man vom
sächsisch-böhmischen Grenzkamm aus. Nach Süden schweift der
Blick ins Böhmerland. Hier tritt der mächtige Zug des Jeschken
in imponierender Größe hervor. Westlich von ihm dehut sich
die weite Sandsteinhochfläche aus, mit malerischen Basalt= und
Phonolithkegeln besetzt, im Osten begrenzen die langen Rücken
des Iser= und Riesengebirges wie mächtige Manuern den Hori-
zont. Im Norden ragen die Kegel und Spitzberge der sächsischen
Lausitz über die unregelmäßig gewellte Grundfläche empor, die
im Zittauer Becken den Charakter der Ebene annimmt.
Die Lausitzer Granitplatte dacht sich im Norden
bis auf eitva 100 m Seehöhe ab. In ihrem nordwestlichen
Teil treten Kieshaufen von unregelmäßigen Formen auf,
bald reihenweise, bald in Gruppen, bald einzeln; sie geben
der Landschaft einen unregelmäßig gewellten Charakter. Eine
schmale Einbuchtung des Tieflandes, die Lausitzer Bucht,
begrenzt im Osten die Lausitzer Platte und trennt diese von
den Sudeten. Die Tieflandsbucht ist nicht völlig eben,
sondern mit Hügeln durchsetzt und von den schon erwähnten
Basalt= und Phonolithkegeln umgeben.
Von den Flüssen der Lausitz ist die Neiße innerhalb
Sachsens der bedeutendste. Sie schließt als einziger sächsischer
Fluß, der zur Oder fließt, 612 qkm des Königreichs an das