Full text: Landeskunde des Königreichs Sachsen.

14 Die Lausitz. 
zug (Zittauer oder Lausitzer Gebirge) aufgesetzt sind, 
Gipfel des Hochwaldes (749 m). Hier erhebt sich auch 
der sagenumsponnene, romantische Sandsteinfels des Oybin 
(515 m) mit Burg= und Klosterruine. Die großen Granit- 
steinbrüche der mittleren Lausitz werden hier durch Sand- 
steinbrüche ersetzt; der Jonsdorfer Sandstein wird zu ge- 
suchten Mühlsteinen bearbeitet. Die Formen des Elbsand- 
steingebirges wiederholen sich im Sandstein der Lausitz, 
namentlich die Nonnenklunsen bieten die charakteristischen 
Formen der Gründe der Sächsischen Schweiz. 
Einen lehrreichen Überblick über die Oberflächenformen der 
südöstlichen Lausitz und ihrer Grenzgebiete gewinnt man vom 
sächsisch-böhmischen Grenzkamm aus. Nach Süden schweift der 
Blick ins Böhmerland. Hier tritt der mächtige Zug des Jeschken 
in imponierender Größe hervor. Westlich von ihm dehut sich 
die weite Sandsteinhochfläche aus, mit malerischen Basalt= und 
Phonolithkegeln besetzt, im Osten begrenzen die langen Rücken 
des Iser= und Riesengebirges wie mächtige Manuern den Hori- 
zont. Im Norden ragen die Kegel und Spitzberge der sächsischen 
Lausitz über die unregelmäßig gewellte Grundfläche empor, die 
im Zittauer Becken den Charakter der Ebene annimmt. 
Die Lausitzer Granitplatte dacht sich im Norden 
bis auf eitva 100 m Seehöhe ab. In ihrem nordwestlichen 
Teil treten Kieshaufen von unregelmäßigen Formen auf, 
bald reihenweise, bald in Gruppen, bald einzeln; sie geben 
der Landschaft einen unregelmäßig gewellten Charakter. Eine 
schmale Einbuchtung des Tieflandes, die Lausitzer Bucht, 
begrenzt im Osten die Lausitzer Platte und trennt diese von 
den Sudeten. Die Tieflandsbucht ist nicht völlig eben, 
sondern mit Hügeln durchsetzt und von den schon erwähnten 
Basalt= und Phonolithkegeln umgeben. 
Von den Flüssen der Lausitz ist die Neiße innerhalb 
Sachsens der bedeutendste. Sie schließt als einziger sächsischer 
Fluß, der zur Oder fließt, 612 qkm des Königreichs an das
	        
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