16 Die Lausitz.
Heide, Nadelwälder, Wiesen und Erlengebüsch geben das
landschaftliche Gepräge.
Hier sind im diluvialen Boden auch zahlreiche Teiche
eingebettet, die durch ihren Reichtum an Karpfen wirtschaft—
lich von Bedeutung sind. Sie bilden den Übergang zum
Spreewald, dem großen Teich- und Sumpfgebiet der preußi-
schen Lausitz. Von diesen stehenden Gewässern hat die
Lausitz ihren Namen erhalten, denn das slawische Lukica be-
deutet Sumpfland.
Entstehungsgeschichte. Die Lausitz, deren Granitplatte
sich bis jenseits der Elbe im Meißner Granit und den Strehlaer
Hügeln fortsetzt, war ehemals ein Teil des paläozoischen Falten-
gebirges, das Mitteldentschland durchzog (Näheres im Kapitel
„Erzgebirge“). Dieses Hochgebirge begann hier seine nordöst-
liche Richtung in die südöstliche zu ändern, etwa im Bogen
Strehla-Großenhain-Radeberg. Die Richtung JNW.— SO. ist
noch jetzt in der Lausitz vorherrschend. Die Granitdecke läßt
wenig mehr von dem ältesten Gestein erkennen, das von ihr
leichmäßig bedeckt wurde. Nur im Nordwesten, bei Kamenz,
Enden sich paläozoische Sedimente in größerer Ausdehnung.
Dagegen sind archäische Gesteine aus der Urzeit der Erdrinde
nirgends maßgebend vertreten. In der mesozoischen Zeit setzte
das Kreidemeer seine Ablagerungen, namentlich Quadersandstein,
ab. Auf der Lausitzer Platte wurden diese mesozoischen Ge-
steine durch Abtragung (Denudation) wieder entfernt, so daß
die tertiären Ablagerungen unmittelbar auf das Grundgebirge
erfolgten, wie im Zittauer Becken, das in der älteren Tertiär=
zeit sich als großes Süßwasserbecken nach Westen bis zur heutigen
Landesgrenze ausdehnte. Eine durchgreifende Veränderung in
der Bodengestaltung brachte die Periode, in der die heutigen
Gebirge Sachsens entstanden. Der südliche Rand der Lausitz
wurde zur heutigen Umrandung emporgehoben. Die Launsitzer
Platte geriet zwischen die zwei Bruchlinien, an denen die nörd-
liche Umwallung Böhmens emporgepreßt wurde, und ward
selbst nur wenig gehoben. Nur an der südwestlichen Bruchlinie
traten größere vertikale Veränderungen ein. Der Granit wurde
hier mehrfach über den jüngeren Sandstein gehoben und auf
diesen geschoben. Diese Uberschiebungen des Granits erreichen
südlich von Zittau 280 m Sprunghöhe. Im Westen bezeichnet