20 Die Lausitz.
oderwitz, Alteibau und Walddorf stellen einen 11 km langen
Wohnplatz von 1992 Wohnhäusern mit 12762 Einwohnern
dar. Nur 1 km Zwischenraum führt nach Ebersbach
(8847 E.); von da läuft eine zweite Kette von Ortschaften
12 km weit bis Taubenheim, insgesamt 2320 Häuser mit
19292 Einw. Großschönau (7100 C.) setzt sich auf
böhmischem Boden in Warnsdorf (21 200 C.) fort, das
4 km lange Seifhennersdorf (7700 E.) schließt an die
böhmische Stadt Rumburg (10 400 E.) an. Im Osten
zählt das Reihendorf Reichenau 7500 E. (mit Markers-
dorf 8600), im Westen ist Neugersdorf mit 10 900 E.
das größte „Dorf“ der Lausitz.
Unter den verhältnismäßig wenigen Städten ist Zittau
(30 900, mit Vororten 37700 E.) als wichtigste Handels-
stadt die größte, nur 2 km von der böhmischen Grenze.
Spinnerei und Weberei sind die Hauptindustrie, die Stadt
ist Knotenpunkt für die Bahnen und Straßen nach Reichen-
berg i. B., Warnsdorf, der nördlichen Lausitz und durch das
Neißetal abwärts über Ostritz (2800 C.), die östlichste
Stadt Sachsens, nach Görlitz und damit der Verkehrsmittel-
punkt der südöstlichen Lausitz.
An der ost-westlichen Hauptverkehrsader liegt Löbau
(9600, m. V. 11 100 E.), von wo wir über die Schlacht-
felder von Hochkirch (1758) und Wurschen (1813) nach der
politischen Hauptstadt der Lausitz, nach Bautzen (26.000,
m. V. 29 300 E.) gelangen. Hier kreuzt die Sprec bei
ihrem Austritt aus den Bergen die ost-westliche Hauptstraße.
An dieser strategisch wichtigen Stelle gründete Kaiser Otto I.
die Ortenburg als Bollwerk gegen die Slawen. Nach
Dresden zu schließt Bischofswerda (6600 E.) die mitt-
lere Städtelinie. Südlich derselben liegen jenseits des.
Czernebog wieder lange Weberdörfer, von denen Sohland
(5100 E.) größer ist als die gleichfalls an der Spree liegende