Das Elbgebiet. 35
Sandsteins zu erkennen, der gegen das Ende der Kreidezeit
über den Meeresspiegel gehoben wurde. In der Tertiärzeit
wurde die Sandsteinscholle von Verwerfungen in sudetischer und
erzgebirgischer Richtung betroffen und schräggestellt, so daß die
Abdachung nach Norden entstand; im Süden erfolgte eine Bie-
gung (Flexur) der Schichten. Nur östlich der Elbe blieben sie
in wagerechter Lage. Zwischen diesen beiden Teilen der Sand-
steinplatte schuf sich die Elbe ihr Bett, das sie schon von der
Natur vorgezeichnet fand. Im Osten erfolgte dann die Hebung
und teilweise Uberschiebung der Lausitzer Granitplatte, im Westen
die Hebung des Erzgebirges. Infolge dieser Vorgänge ent-
standen durch konvergierende Bewegung viele senkrechte Spalten
im Sandstein, in denen zum Teil Basalte emporstiegen. Diese
Werden in den oben genannten Basaltbergen, teilweise auch an
Tafelbergen, wie Zschirnstein und Gohrisch, sichtbar. Die Zer-
klüstung des Sandsteins wurde vom Wetter und Wasser, zur
Eiszeit auch teilweise durch Eis erweitert und vertieft und in
den Formen mannigfaltig ausgestaltet. Die Elbe, die jetzt noch
auf Felsgrund fließt, grub sich erst allmählich tiefer in die
Sandsteinscholle ein. Zur jetzigen Tiefe wurde das Elbtal erst
nach der großen Vergletscherung eingeschnitten. Das Elbsand-
teingebirge ist ein typisches Erosionsgebirge. Die Tafelberge
nd.DieReste der höheren Schichten, die einst. die-Oberfläche
bildeten. Die weicheren Sandsteinmassen erlagen der Verwitte-
rung und dem Wasser schneller als die härteren, daher die
bizarren Formen der Felsen und die Ebenheiten, auf denen das
weichere Gestein infolge seines geringen Widerstandes völlig ab-
getragen wurde. Wo der Sandstein tonarm und daher durch-
lässig ist, untergräbt ihn das Sickerwasser, bis die überhängen-
den Teile abstürzen und so die steilen Felswände entstehen.
Der Dresdner Elbtalkessel stellt eine Grabenversenkung dar.
Der Sandstein ist hier in die Tiefe gesunken, in Dresden liegt
er 150 m unter der Talsohle. Die Bruchlinien, die Ränder des
Grabens, sind noch deutlich an der ÖOstseite zu erkennen. Der
Graben wurde von Flußschotter und Sand angefüllt, zur Eis-
zeit bildete sich in ihm vielleicht ein Stausee. Die heutige Land-
schaft des Talkessels ist namentlich durch die menschliche Kultur
stark beeinflußt worden.
Im nördlichen Elbgebiet herrschen diluviale Ablagerungen,
Sand und Löß, vor. Ersterer bildet eintönige, vielfach bewal-
dete Flächen, letzterer fruchtbares Ackerland. Die Landschaft
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