36 Das Elbgebiet.
ist arm an Abwechslung, außer wo die Elbe den Granit durch-
furcht hat.
Das Klima des. Elbtals-ist das mildeste in ganz
Sachien, Die mittlere Jahrestemperatur beträgt im Dresdner
ecken und weiter abwärts fast 96 (Dresden-N. und Meißen
8,9°0, Dresden-A. und Riesa 8,80). Die mittlere Julitem-
peratur steigt auf + 190, das Januarmittel fällt nur auf
— 0,1 bis 0,20. Daher entwickelt sich im Frühjahr auch
die Pflanzenwelt am frühesten im Elbtal zwischen Dresden
und Riesa. Am meisten begünstigt ist durch den Windschutz
gegen Norden und Osten die Lößnitz, d. h. die rechte Tal-
seite im Elbtalkessel unterhalb Dresden; das „sächsische
Nizza“ hat der Volksmund diesen bevorzugten Strich ge—
tauft. Im Elbsandsteingebirge sinkt die Jahrestemperatur
in den höheren Lagen bis auf 60. Das Elbtal unterhalb
Meißen hat die wenigsten Niederschläge in Sachsen, ihre
Jahresmenge sinkt hier unter 50 em und erreicht in Großen=
hain mit 45 cm das Landesminimum. Mit zunehmender
Scehöhe steigen die Niederschläge bis auf den doppelten
Betrag in der Südostecke (90 cm) des Elbgebietes.
Für die Landwirtschaft ist der flachgründige, wenig
fruchtbare Quadersandsteinboden nicht günstig. 553 ha des
Elbsandsteingebirges sind tote Felsmasse. Unfruchtbar
und daher wenig besiedelt ist auch der Kies= und Heide-
sandboden des Nordostens. Das fruchtbarste Gebiet ist der
Lößboden von Lommatzsch und der Dresdner Talkessel. Mit
den Getreidefeldern verbinden sich hier reiche Obstkul-
turen. Namentlich der linke Hang des Elbtales unterhalb
Dresden verwandelt sich in der zweiten Hälfte des April
in ein Blütenmeer. Die Lößnitz besitzt ausgedehnte Garten-
kulturen; Spargel und Erdbeeren werden von dort im
großen versandt. Der von den deutschen Kolonisten des
Mittelalters eingeführte Weinbau ist bedeutend zurück-